Österreichs Skisprung-Adler wollen nach der verpatzten Vierschanzen-Tournee beim Skifliegen auf dem Kulm zurück in die Erfolgsspur. In bisher 25 Weltcup-Bewerben auf der größte Naturflugschanze der Welt stand Österreich nur zweimal nicht auf dem Stockerl.
In der ÖSV-Equipe, die dank eines zusätzlichen Quotenplatzes wieder mit sieben Mann antritt, lässt vom Weltcupteam nur Manuel Fettner (Training in Innsbruck und Predazzo) den Trip in die Steiermark aus. Neu dabei ist Florian Altenburger.
"Skifliegen daheim ist einfach etwas Geiles"
Für Cheftrainer Kuttin gilt der Blick nach vorne. "Mit Florian Altenburger kommt ein Springer zur Mannschaft, der in seiner Entwicklung bereit für das Skifliegen ist. Wir haben einige gute Flieger im Aufgebot und ich bin gespannt, was der Kulm heuer für uns bereithält", erklärte der 47-jährige Kärntner. Altenburger hat sich via Kontinentalcup qualifiziert.
Mit von der Partie ist auch Gregor Schlierenzauer, der sich nach dem zuletzt verpassten Finale in Bischofshofen eine Steigerung erhofft.
Für den 53-fachen Weltcupsieger ist es ein Wiedersehen mit dem Kulm nach vier Jahren. "Ich bin zuletzt 2014 am Kulm gewesen, die Vorfreude ist also schon sehr groß. Ich habe hier so viele schöne Erfolge gefeiert und fühle mich neben Hubert Neuper fast ein bisschen wie der zweite Gastgeber. Skifliegen daheim ist einfach etwas Geiles", erklärte der Tiroler. Er erhofft sich neue Erkenntnisse, "weil man auf den großen Schanzen alles viel extremer spürt".
"Das Beste, das es gibt"
Für Doppel-Weltmeister und Weltcup-Titelverteidiger Stefan Kraft geht es auf den geliebten Flugbakken. "Skifliegen macht mir einfach richtig Spaß und ich bin mir sicher, dass dann die Glücksgefühle wieder voll einschlagen", erklärte Kraft, der sich nach der Tournee kurz ausgerastet hat, am Dienstag aber schon wieder in Bischofshofen trainiert hat.
Der Skiflug-Weltrekordler (253,5 m) fühlt sich umso wohler, je weiter es geht. "Für mich ist Skifliegen das Beste, das es gibt. Ich würde fast von einer Liebe zum Skifliegen sprechen." Gerade jetzt könne er mehr Anlauf und eine längere Flugphase gut gebrauchen, "um wieder richtig in die Spur zu finden".
"Bei optimalen Bedingungen an die 250 m"
International gesehen ist auf dem Kulm bei Bad Mitterndorf natürlich Vierschanzen-Tourneesieger Kamil Stoch der große Gejagte. Der Pole hat mit dem "Grand Slam", also dem Sieg auf allen vier Tourneeschanzen, Geschichte geschrieben und das Gelbe Trikot des Gesamt-Weltcupleaders um 12 Punkte von Richard Freitag übernommen. Der Deutsche muss in der Steiermark nach seinem Sturz in Innsbruck noch pausieren.
Der Kulm ist erstmals seit der WM vor zwei Jahren wieder Schauplatz eines Events. 2016 hat der Slowene Peter Prevc auf der erst 2014 umgebauten Schanze mit 244 Metern einen neuen Rekord markiert. Dadurch wurde zuletzt von der FIS auch die Hillsize von 225 auf 235 m angehoben. "Der Schnitt wird zwischen 210 und 230 Metern liegen. Die Ausreißer nach oben werden bei optimalen Bedingungen an die 250 m gehen", glaubt Organisator Hupert Neuper.
Mit von der Partie, als übrigens einziger Finne, ist Altstar Janne Ahonen. Der 40-Jährige hat bisher in der Olympiasaison noch keinen Weltcuppunkt geholt (bestes Resultat: 34.).