Österreichs Skispringer landen im Teambewerb beim Skifliegen in Vikersund auf dem dritten Endrang.
Das Quartett Michael Hayböck, Philipp Aschenwald, Daniel Huber und Stefan Kraft müssen sich nur dem Sieger Slowenien und dem Zweiten Deutschland geschlagen geben. Mit 70,1 Punkten Rückstand ist dieser jedoch schon groß.
Kraft landete mit 233 Metern den drittweitesten Sprung des ersten Durchganges. Weitester war der neue Weltcup-Gesamtsieger Ryoyu Kobayashi mit einem Flug auf 241,5 Meter. Im zweiten Durchgang ist Kraft mit der Weite von 239,5 Metern nicht zu schlagen.
Das Positive: Die rot-weiß-rote Nummer 1 führt auch weiterhin in der Raw-Air-Wertung und baut seinen Vorsprung sogar aus. Der Salzburger liegt vor dem abschließenden Skiflug-Einzelbewerb der norwegischen Tournee am Sonntag (17.00 Uhr) 8,5 Punkte vor Weltcup-Gesamtsieger Ryoyu Kobayashi aus Japan.
"Einer meiner besten Flüge, die ich jemals gemacht habe"
Der Weltrekordler aus Salzburg erhielt für seinen Flug auf 239,5 Meter auch einmal die Höchstnote 20,0. "Es war vom Gefühl her einer meiner besten Flüge, die ich überhaupt jemals gemacht habe", sagte der 25-Jährige und strahlte über seine aktuelle Hochform: "Es funktioniert einfach alles."
In der Raw-Air-Wertung führt Kraft nun 8,5 Punkte vor Weltcup-Gesamtsieger Ryoyu Kobayashi. Der Japaner landete im ersten Durchgang bei der Tageshöchstweite von 241,5 Metern, machte dabei im Gegensatz zu seinen 237 Metern im zweiten Versuch aber keinen Telemark. Kraft ist gewarnt: "Der Japaner lässt nicht locker, der ist brutal stark."
"Viele Springer sind schon etwas ausgebrannt"
Zum Abschluss der Tournee in Norwegen steht am Sonntag (17.00 Uhr) in Vikersund noch ein Skiflug-Einzelbewerb auf dem Programm. Kraft wird versuchen, die laufende Podestserie fortzusetzen. In den Einzelbewerben der Raw Air war er bisher Erster (Lillehammer), Zweiter (Oslo) und Dritter (Trondheim). In den Mannschaftsbewerben in Oslo und Vikersund gab es mit dem ÖSV-Team jeweils Platz drei.
Auf dem Vikkersundbakken setzten sich die von Peter und Domen Prevc angeführten Slowenen 26,6 Punkte vor Deutschland durch. Die schon zur Halbzeit drittplatzierten Österreicher fingen im Finish dank Kraft noch Polen ab. Gastgeber Norwegen landete hinter Japan nur auf Platz sechs.
Die ÖSV-Adler kamen mit der Riesenschanze unterschiedlich zurecht. Hayböck und Huber bekundeten vor allem im ersten Durchgang Probleme, Aschenwald zeigte mit Flügen auf 220 m und 214 m neben Kraft die konstantesten Leistungen. "Man hat schon gesehen, dass am Ende der Raw Air und der Saison viele Springer schon etwas ausgebrannt sind", meinte ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder. "Das ist in unserer Mannschaft genauso wie in anderen Mannschaften. Ich bin heilfroh, dass es für den dritten Platz gereicht hat."
Auch Kraft freute sich über den Podestrang mit der Mannschaft: "Im Skifliegen waren wir doch schon lange nicht mehr auf dem Stockerl. Ich bin megahappy, dass das heute wieder einmal hingehaut hat." Im Teambewerb von Vikersund waren die Österreicher auch 2017, als Kraft mit 253,5 Metern Weltrekord markierte, Dritte gewesen.