Sara Marita Kramer krönt sich zur Gesamtweltcup-Siegerin im Skispringen!
Im deutschen Oberdorf belegt die 20-Jährige den sechsten Platz, der 26. Rang (fünf Punkte) hätten für den Gewinn der großen Kristallkugel gereicht. Vor dem letzten Springen hält Kramer bei 1.266 Punkten, die zweitplatzierte Nika Kriznar bei 1.111.
Der Tagessieg geht an Ursa Bogataj, die mit 98,5 Metern einen neuen Schanzenrekord aufstellt. Zweite wird ihre slowenische Landsfrau Kriznar (-5,7 Punkte), Dritte die Deutsche Katharina Althaus (-12,0 Punkte).
Kramer weist einen Rückstand von 33,6 Punkten auf, angesichts des Gesamtweltcup-Gewinns ist dies aber nebensächlich. Lisa Eder wird Achte (-48,2 Punkte). Chiara Kreuzer (-56,2 Punkte) belegt unmittelbar vor Jaqueline Seifriedsberger (-65,5 Punkte) Rang 13. Julia Mühlbacher (23.) und Vanessa Moharitsch (30.) punkten.
Krönung einer schwierigen Saison
"Es bedeutet mir sehr viel", strahlt Kramer nach dem größten Erfolg ihrer Karriere. "Das ist der perfekte Abschluss für die Saison. Es war am Anfang der Saison mein Ziel und dann bin ich richtig gut skigesprungen. Da hat sich die harte Arbeit ausgezahlt", freut sich Kramer im ORF-TV-Interview. Natürlich hätte sie es sich zum Schluss noch anders gewünscht, meint die Perfektionistin zum sechsten Rang. "Aber ich habe den Gesamt-Weltcup gewonnen und das war mein Traum."
Kramer meint, dass ihr aus der Ferne auch Iraschko-Stolz die Daumen gedrückt habe. Die 38-Jährige war die bis dato einzige Österreicherin, die sich zur Gesamtweltcup-Siegerin krönte (2014/15). "Sie hat gesagt, sie fiebert mit und schaut es sich an."
Nach einer Saison, die nicht nur nach ihrem Geschmack verlaufen war, gab es ein Happy End. "Vor dem Wochenende wollte ich es einfach noch nicht aussprechen, weil ich habe es schon öfters erlebt, dass wenn man es ausspricht, es dann genau anders kommt." Doch nun sei die Last von den Schultern herunten. "Das mit Olympia, das spürt man mental, man spürt die Leere, aber dass sich der Gesamt-Weltcup ausgegangen ist, macht das Ganze wieder gut", sagt Kramer, die von einem Besuch ihrer Familie überrascht wurde. "Dass man solche Momente gemeinsam feiern kann, weiß ich sehr zu schätzen."
Als Topfavoritin für die Olympischen Spiele hatte Kramer wegen einer kurz vor der Abreise nach Peking aufgetretenen Covid-19-Erkrankung ihre Medaillenträume begraben müssen.
Nach der Riesenenttäuschung war die Weltcup-Kristallkugel das große Ziel der Team-Weltmeisterin 2021 gewesen, zumal Kramer diese im Vorjahr nach tollem Saisonfinish nur um elf Zähler verpasst hatte. Die Revanche an Kriznar ist ihr nun schon vor dem letzten Bewerb am Sonntag gelungen.