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Kramer gewinnt Springen, verpasst Gesamtweltcup

Dabei knallt die junge Österreicherin einen gewaltigen Schanzenrekord hin.

Kramer gewinnt Springen, verpasst Gesamtweltcup Foto: © GEPA

Die 19-jährige Sara Marita Kramer gewinnt das abschließende Saisonspringen auf der Großschanze im russischen Chaikovsky und stellt dabei sogar einen neuen Schanzenrekord auf.

Im aufgrund anhaltender Windböen nach einem Durchgang gewerteten Bewerb segelt Kramer bis auf 146,5 Meter und übertrifft den bisherigen Schanzenrekord um 5,5 Meter.

16 Punkte hinter der österreichischen Überfliegerin landet Silje Opseth (NOR) auf dem zweiten Rang. Dritte wird Nika Kriznar (SLO) mit 20,7 Punkten Rückstand. Daniela Iraschko-Stolz verpasst um nur 0,2 Punkte als Vierte das Podest. Chiara Hölzl wird starke Fünfte.

Die drittplatzierte Slowenin sichert sich den Sieg im Gesamtweltcup lediglich neun Zähler vor der Japanerin Sara Takanashi, die am Sonntag nur Siebente wird, und elf Punkte vor Kramer.

Im Kampf um den Nationencup setzt sich Österreich mit 170 Punkten Vorsprung auf Sowenien durch.

Kramers Aufholjagd bleibt unbelohnt

Kramer war mit 151 Punkten Rückstand in die vier Russland-Konkurrenzen gegangen und hat dieses Manko mit ihren Saisonsiegen vier bis sieben fast noch wettgemacht. Wäre Kriznar am Sonntag nur Fünfte und Takanashi Achte geworden, hätte sie beide abgefangen.

Im letzten Durchgang der Saison bewies Kramer noch einmal ihre einsame Klasse. Mit 146,5 m überflog sie den zwei Jahre alten Schanzenrekrod der Deutschen Juliane Seyfarth um gleich 5,5 m, war 12,5 m weiter als die zweitplatzierte Silje Opseth. 16,0 Punkte betrug der Vorsprung auf die Norwegerin. Kriznar (131,5) trennten nur 2,1 Zähler von Rang fünf, unmittelbar hinter ihr landeten Daniela Iraschko-Stolz (131,5) und Chiara Hölzl (128,0). Takanashi lag 2,9 Punkte vor Rang acht.

Kramer tröstet sich mit Blue-Bird-Wertung

"Es war heute ein bisschen verrückt", erklärte Kramer. "Zuerst hatte ich geglaubt, dass wir wegen des Windes nicht auf der Großschanze springen würden. Aber ich war dann glücklich darüber, dass wir gesprungen sind. Ich mag Großschanzen lieber."

Für den so überragenden Schanzenrekord hatte sie eine einfache Erklärung: "Vom ersten Sprung an hatte ich ein unglaubliches Gefühl. Ich hatte ein guten Sprung, und der Wind war sehr gut. Der Gewinn der Blue-Bird-Wertung ist ein perfektes Ende der Saison."

Für den Sieg in der Blue-Bird-Wertung erhält Kramer zusätzlich ein Preisgeld von 10.000 Schweizer Franken (rund 9.000 Euro) und liegt damit im Preisgeld-Ranking mit insgesamt 44.430 Schweizer Franken (40.063,12 Euro) knapp hinter Kriznar (44.848/40.440,04) und vor Takanashi (39.756/35.848,51).

Ein Jahr der engen Entscheidungen

Kramer überflügelte Takanashi um vier Saisonsiege, Kriznar sogar um fünf. Entscheidend war letztlich, dass der 19-Jährigen drei Bewerbe aus der Wertung fielen. Im zweiten dreier Hinzenbach-Konkurrenzen war sie disqualifiziert worden, in beiden Rasnov-Springen durfte sie wegen unklarer Corona-Testlage nicht antreten. Mit dem knappen Verpassen des Gesamt-Weltcups setzten sich für Kramer die engen Entscheidungen fort, in Oberstdorf war sie im Einzel zweimal WM-Vierte geworden.

Österreicherinnen sichern sich Nationencup

Die Basis für den Gewinn des Nationencups hatte die Truppe von ÖSV-Chefcoach Harald Rodlauer am Sonntag vor dem Einzelspringen mit dem Gewinn der vom Vortag verschobenen Teamkonkurrenz gelegt.

Iraschko-Stolz, Sophie Sorschag, Hölzl und Kramer setzten sich ebenso nach einem Durchgang mit 373,7 Punkten um 25,2 Zähler vor Slowenien durch. Weitere zwölf Punkte dahinter wurde das deutsche Quartett Dritter. Bei Sieganwärter Japan war Yuka Seto disqualifiziert worden.

Es war der zweite Weltcup-Teambewerb der Frauen in dieser Saison. Den ersten am 23. Jänner in Ljubno in Slowenien hatte Slowenien vor Norwegen und Österreich gewonnen. Bei den Weltmeisterschaften in Oberstdorf setzten sich die Österreicherinnen vor Slowenien und Norwegen durch.

 

 


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