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Fünf ÖSV-Adler schaffen Kulm-Quali

Kraft und Hayböck mischen in der Qualifikation am Kulm vorne mit:

Fünf ÖSV-Adler schaffen Kulm-Quali Foto: © GEPA

Für Österreichs Skispringer steht mit dem Skifliegen am Kulm das nächste Saisonhighlight auf dem Programm.

Insgesamt fünf ÖSV-Adler schaffen am Freitag die Qualifikation für die beiden Einzelbewerbe am Samstag (14:15 Uhr) und Sonntag (14:15 Uhr).

Stefan Kraft belegt als bester Österreicher Rang vier, der Salzburger erzielt mit 216 m die zweitbeste Weite. Michael Hayböck landet mit einem Flug auf 215 m auf Platz sechs.

Qualifikations-Sieger ist Daniel Andre Tande (NOR), der auf 216,5 m fliegt, vor Andreas Stjernen (NOR/215,5 m) und Jernej Damjan (SLO/216,5 m). Tournee-Sieger Kamil Stoch belegt Rang 16 (202 m).

Clemens Aigner belegt Rang 15 (208,5 m), Manuel Poppinger Platz 21 (203,5 m), Gregor Schlierenzauer kommt nicht über Rang 35 (186,5 m) hinaus. Daniel Huber und Florian Altenburger schaffen die Qualifikation nicht.

Kraft mit Reserven

Dem aktuellen Weltcup-Sechsten Kraft, der mit drei dritten Plätzen für die bisher einzigen ÖSV-Einzel-Podestplätze in der Olympiasaison gesorgt hat, gelang nach 208 und 212 Metern im Training eine weitere Steigerung um vier Meter. "Es ist jetzt bei jedem Sprung immer noch ein bisserl besser und selbstverständlicher geworden, das hat gut gepasst. Skifliegen taugt mir einfach", freute sich Kraft im Auslauf der größten Naturschanze der Welt. Es habe noch ein paar Reserven gegeben, vor allem vom Schanzentisch. "Aber der Flug hat sich jetzt schon sehr cool angefühlt."

Die Chance nach der erstmals seit 2005/06 ohne ÖSV-Podestplatz zu Ende gegangenen Vierschanzen-Tournee auf das Stockerl zurückzukehren, ist jedenfalls da. "Mit einem rot-weiß-roten Fahnenmeer ist vielleicht was drinnen", meinte Kraft schmunzelnd. Zudem hat es in bisher 25 Weltcup-Bewerben auf dem Kulm nur zweimal keinen Österreicher in den Top 3 gegeben.

Kraft trägt ja gerne seine Haube mit seiner Unterschrift und jener Zahl, die nicht nur ihn im vergangenen März begeistert hat: 253,5 m - der Weltrekord von Vikersund. "Bis Vikersund kann ich sie einmal sicher aufsetzen, bis dahin ist es nicht möglich", ist sich Kraft seiner Bestmarke vorerst sicher.

"Super Schritt" von Hayböck

Auch sein Zimmerkollege Hayböck, der schon bei der Tournee eine Aufwärtstendenz gezeigt hat, verließ die Anlage frohen Mutes. "Ich war in den letzten Tagen nicht hundertprozentig fit: Mir ist alles ein bisserl zu schnell gegangen, aber die Quali war jetzt ein super Schritt. Ich habe das Fliegen schon viel mehr genießen können, weil im Training bin ich noch ein bisserl in der Luft verhungert", konstatierte der Oberösterreicher.

Manuel Poppinger landete in der Qualifikation zwar "nur" auf Platz 20 (203,5 m), hatte zuvor im Training aber mit 214 und 218 m (5. bzw. 4.) aufgezeigt. Zweimal Trainingsbester war der Slowene Domen Prevc mit 233 und 226 m, der in der Quali mit 203,5 m dann aber nur 15. wurde. Vierschanzen-Tournee- und "Grand-Slam"-Sieger Kamil Stoch kam mit der Umstellung nach den Strapazen noch nicht zurecht, er wurde nur 16. (202 m).

Gregor Schlierenzauer sah sich nach einem 186,5-m-Flug "einen Schritt weiter. Auf der Skiflugschanze, wo mehr Druck ist, hat man dann auch wieder andere Eindrücke. Da wird es oft bestätigt, wo man hinmuss, was fehlt. Es war von der Weite her noch nicht der Schritt nach vorne, aber es war von der Gefühlswelt ein guter Zwischenschritt. Ich bin nicht ganz unzufrieden."

Der Weltcuprekordsieger ist erstmals seit vier Jahren wieder auf dem Kulm und daher erstmals auf dem modernisierten Bakken gestartet. "Es ist natürlich schon eine Zeit vergangen, und so wie die Schanze jetzt umgebaut worden ist, habe ich sie ja noch gar nicht gekannt. Es geht sehr gut, eine wunderschöne Schanze, sie ist top beieinander."

Poppinger hofft, am Samstag und Sonntag ordentlich punkten zu können. "Jedes Mal, wenn ich zum Skifliegen komme, dann kommt meine Form wieder, weil ich einfach meinen Kopf ausschalte und es genieße. Es ist sicher noch Luft nach oben, aber man kann zufrieden sein." Auch Clemens Aigner durfte nach seiner persönlichen Bestweite von 208,5 m und Rang 13 zufrieden sein. Zuschauen müssen am Samstag Daniel Huber (174 m/42.) und Florian Altenburger (47./161,5).

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