Österreichs Team für die Skiflug-WM am Kulm hat sich zuletzt quasi selbst aufgestellt.
Spätestens mit dem überlegenen Mannschaftserfolg am Samstag in Zakopane haben sich Stefan Kraft, Jan Hörl, Michael Hayböck und Manuel Fettner für die Titelkämpfe aufgedrängt, das sieht auch ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl so.
"Das Quartett ist sehr gut gesprungen. Mein Ziel ist es auch, dass ich keinen Qualifikationsstress ins Team bringe. Aber ich möchte mir noch das Training anschauen."
Chancen für Tschofenig und Aigner noch vorhanden
Also bekommen Daniel Tschofenig und Clemens Aigner eine Chance, einen der Top vier aus der Startliste zu drängen. Dafür stehen freilich nur zwei Trainingssprünge zur Verfügung.
Tschofenig war nicht bei der Polen-Tour dabei und hat stattdessen mit Widhölzl in Innsbruck und Seefeld über zwei Wochen ein Spezialtraining absolviert.
Nun gibt sich der Kärntner angriffslustig: "Ich will ins Team rein. Es wird schwierig, weil sie springen alle sehr gut und haben einen Bonus. Ich werde aber alles geben, damit ich den vierten Platz noch irgendwie kriegen kann."
Aigner war seit der Tournee immer im Weltcup-Team dabei, letztlich zuletzt aber doch das "fünfte Rad am Wagen". Mit dem Kulm hat der heute 30-Jährige jedoch vor sechs Jahren gute Erfahrungen gemacht, als er Weltcup-Siebenter war. "Da ist es mir richtig gut gegangen, die meisten im Team haben aber mehr Skiflug-Erfahrung."
Auch Praxis in Hinblick auf die weiteren Skifliegen in dieser Saison sei ihm wichtig, wie der Tiroler betonte. Von dieser Routine hat etwa Kraft genug, schließlich ist der Salzburger Weltrekordler und zweifacher WM-Medaillengewinner im Skifliegen.
Gesundheitliche Probleme bei Kraft
Allerdings bekommt Kraft seine gesundheitlichen Einschränkungen derzeit nicht weg. Nachdem es ihm in Zakopane wieder besser gegangen war, erlitt der 30-Jährige am Sonntag, dem Tag seines siebenten Saisonsieges, wieder einen kleinen Rückschlag.
"Ich habe da auch den Probedurchgang ausgelassen", meinte der Gesamtweltcupführende auf Nachfrage der APA - Austria Presse Agentur. "Am Montag und am Dienstag habe ich ein bisschen Halsweh gehabt, das ist jetzt wieder weg. Jetzt habe ich noch ein bisschen Schnupfen", verdeutlichte Kraft am Mittwochnachmittag.
Er habe allerdings auch schon wieder gut trainiert und sei guter Dinge. Ob er und seine Kollegen freilich schon am Donnerstag so richtig ins Fliegen kommen, ist noch offen. Das Vorfliegen musste am Mittwoch nach acht Springern abgebrochen werden, auch wegen Problemen mit dem Windnetz.
Freilich macht primär das Wetter Sorgen, am frühen Abend begann es stark zu regnen. Kraft: "Es wird morgen sicher schwierig werden." Widhölzl sieht das ähnlich, auch wenn sonst alles für eine Flugshow geebnet scheint: "Nur das Wetter kann einen Strich durch die Rechnung machen."