Die Slowenen feiern beim Weltcup-Skifliegen in Planica einen historischen Vierfach-Sieg.
Zigar Jelar holt seinen ersten Weltcup-Sieg vor Peter Prevc, Anze Lanisek und Skiflug-Weltcupleader Timi Zajc. Jelar legt im zweiten Durchgang die Tagesbestweite von 239,0 Metern hin und nimmt Prevc am Ende 3,4 Zähler ab.
Es ist erst der zweite Vierfach-Sieg der Weltcup-Geschichte nach 1990, als Armin Kogler vor Hubert Neuper, Toni Innauer und Klaus Duscherer dem ÖSV diesen Triumph beschert haben.
Dabei vergeben die Slowenen auf ihrer Heim-Schanze sogar einen Fünffach-Erfolg, Domen Prevc fällt im zweiten Durchgang aber auf Rang sieben zurück.
Stefan Kraft wird als bester Österreicher mit Flügen auf 222,0 und 228,5 Meter Sechster, Manuel Fettner Zehnter.
Die Entscheidung im Gesamt-Weltcup zwischen Leader Ryoyu Kobayashi (JPN) und Verfolger Karl Geiger (GER) ist noch nicht gefallen, der Japaner baut seinen Vorsprung als Fünfter im Vergleich zum Deutschen (12.) aber weiter aus. Vor dem letzten Einzel am Sonntag beträgt sein Vorsprung 89 Punkte.
Kraft: "Tue mir mit der Schanze noch schwer"
Sowohl im Nationencup als auch im Skiflug-Weltcup ist Slowenien vor dem Teambewerb am Samstag und dem Abschlussbewerb in einer starken Jäger-Rolle. In diesen Disziplinen hat ja Österreich noch gute Chancen auf die Kugeln, allerdings ist Stefan Kraft bereits hinter Jelar und Zajc zurückgefallen: Dem Salzburger fehlen 30 Punkte auf Jelar bzw. zehn auf Zajc.
"Ich tue mir mit der Schanze noch ein bisserl schwer. Ich bin sehr flach und bringe noch nicht so viel Druck hinein. Es geht zum Schanzentisch ganz anders als in den letzten beiden Wochenenden", analysiert Kraft im ORF-TV-Interview.
Sein letzter Flug sei ihm da am besten gelungen (228 m). "Jetzt könnte es noch einmal losgehen", scherzte der Salzburger. "Es war noch nicht die Energie in den Sprüngen heute, trotzdem werde ich Sechster, echt ein sehr guter Wettkampf."
Im Kampf um die kleine Kristallkugel weiß Kraft um die Stärke der Slowenen. "Cool, dass ich noch dabei bin. Es wird sehr schwer gegen die Slowenen, wenn man das hier sieht, die sind auf der Schanze eingeschossen. Wir haben noch zwei Tage und ich werde es noch genießen."
Slowenien holt im Nationencup kräftig auf
Manuel Fettner als Zehnter freut sich nach 227 und 231 m über die zweitbeste ÖSV-Platzierung. "Es ist mein erstes Top-Ten-Ergebnis im Skifliegen", sagt Fettner. "Waren echt gute Sprünge und ich bin megahappy."
Auch er sieht es eng für den Nationencup. "Wenn es so weitergeht, können wir froh sein, dass am Sonntag die Saison zu Ende geht und nicht noch ein Tag an Planica drangehängt wird. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir das schaffen werden." Daniel Tschofenig wird mit 224,5 und 222,5 m als 14. drittbester ÖSV-Mann.
Der vorletzte Programmpunkt beim Weltcup-Finale ist am Samstag (10:00 Uhr) das Team-Fliegen. Für das ÖSV-Team wurden Michael Hayböck, Tschofenig, Fettner und Kraft nominiert.
Im Nationencup ist Österreich mit 5.394 Punkten noch 255 Zähler vor Deutschland bzw. 294 vor Slowenien in Front. Doch allein im Teambewerb am Samstag, für das Slowenien haushoher Favorit ist, werden 400 Punkte vergeben.