Das Wetter erweist sich beim Skiflug-Weltcup am Kulm als Spielverderber.
Der für Sonntag geplante zweite Bewerb in Bad Mitterndorf muss wegen zu starken Windes abgesagt werden. Zuvor ist bereits die Qualifikation dem Wind zum Opfer gefallen.
"Wir haben eine Seitenwind-Situation, die uns zu keinem Zeitpunkt erlaubt hätte, einen Athleten runterzulassen. Die Entscheidung war daher einfach", erklärt FIS-Renndirektor Walter Hofer.
ÖSV-Team für Skiflug-WM steht
Am kommenden Wochenende steht in Oberstdorf die Skiflug-Weltmeisterschaft auf dem Programm. Nach der Qualifikation am Donnerstag folgen am Freitag und Samstag zwei Einzel-Bewerbe, der Team-Wettkampf am Sonntag bildet den Abschluss.
"Es ist gut so, dass man sich für eine Absage entschieden hat", sagt ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin, der bereits auf die WM blickt. "Es war für uns am Samstag ein guter Tag, wir haben vier gute Leute und sind für die WM gerüstet."
Demnach werden Stefan Kraft, Michael Hayböck, Clemens Aigner und Manuel Poppinger das WM-Team bilden. Wer als Fünfter und damit Ersatzmann mit nach Oberstdorf fährt, ist noch offen.
Schlierenzauer nicht zur WM
Gregor Schlierenzauer ist laut Kuttin keine Option. "Gregor ist in Bischofshofen sehr gut gesprungen und ist mit einer gewissen Erwartungshaltung hierhergekommen. Das Skifliegen hat ihm die Grenzen aufgezeigt, speziell beim Skifliegen musst du viel mehr mit der Luft spielen, um die richtige Dynamik reinzukriegen."
Die Norweger hätten dies perfekt vorgezeigt, während Schlierenzauer "wieder ein bisserl einen Knacks" hinnehmen habe müssen. "Nichtsdestotrotz wissen wir, was Gregor auf einer 120-m-Schanze leisten kann, das hat er vor einigen Tagen gezeigt." Im Poker um einen Platz bei den Olympischen Spielen ist Schlierenzauer aber weiter gut im Rennen. Kuttin wird seinen Vorschlag aber erst nach der Skiflug-WM in Oberstdorf an das ÖOC weitergeben. Allgemein darf aber bei normalem Verlauf mit Schlierenzauer in Pyeongchang gerechnet werden.
Kuttins Kulm-Resümee: "Es waren zwei super Tage von drei, es waren zweimal perfekte Bedingungen. Die Schanze und die Veranstaltung war perfekt vorbereitet. Für uns ging es sportlich in die Richtung, in die wir wollen, nämlich dass wir kompakter werden und nach vorne marschieren." Besonders gefreut hat ihn der siebente Platz Aigners, der den Polizeischüler auch ins Skiflug-WM-Team katapultiert hat. "Jetzt hat er es endlich im Wettkampf so gezeigt wie er es kann. Und er zeigt den anderen, dass es mit gewisser Coolness und Leichtigkeit möglich ist, ganz nach vorne zu springen."
Den fünften Mann für die am Donnerstag mit der Qualifikation (16.00 Uhr) beginnenden Skiflug-Weltmeisterschaften in Oberstdorf möchte Kuttin in den nächsten Tagen entscheiden, ein heißer Kandidat ist wohl Manuel Fettner, der den Kulm ausgelassen hat.