Andreas Felder ist nicht mehr Trainer der österreichischen Skisprung-Herren.
Der 58-jährige Tiroler legt nach zweijähriger Tätigkeit seine Funktion als Cheftrainer zurück. Die Entscheidung fiel in beidseitigem Einvernehmen mit Mario Stecher, dem sportlichen Leiter im ÖSV.
"Die Tätigkeit als Cheftrainer der österreichischen Skispringer ist eine Aufgabe, die vollen Einsatz braucht und die einem alle Energie abverlangt. Das lässt sich mit meinem Privatleben derzeit nicht vereinbaren", erklärt Felder, der kürzlich Vater wurde.
"Für mich waren die vergangenen zwei Jahre eine Bereicherung. Zum Glück waren wir auch sportlich erfolgreich. Ich möchte mich hiermit herzlich bei allen Wegbegleitern bedanken und freue mich auf die nächsten Aufgaben. Meinem Nachfolger wünsche ich alles erdenklich Gute", so Felder weiter.
"Erfolgreiche Trendwende" unter Felder
Mario Stecher dankt Felder, der die Mannschaft in einer schwierigen Situation übernommen hat: "Der ÖSV und ich persönlich können Andreas Felder nicht genug danken. Er hat die Mannschaft vor zwei Jahren in denkbar schwierigster Situation übernommen und die Trendwende mehr als erfolgreich vollzogen. Dafür gebührt ihm allergrößter Respekt. Jetzt heißt es in die Zukunft schauen und die Weichen für die nächsten Jahre stellen. Uns erwarten einige Highlights wie die Nordische Ski-WM in Oberstdorf, die verschobene Skiflug-WM in Planica und dann die Olympischen Spiele 2022 in Peking. Dafür müssen wir jetzt das richtige Betreuerteam aufstellen."
Stecher präferiert Österreicher als Nachfolger
Der ÖSV muss vor den kommenden zwei Saisonen mit Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen einen neuen Cheftrainer suchen.
Stecher führt nach eigenen Worten bereits Gespräche mit möglichen Nachfolgern. "Ich präferiere eine österreichische Lösung", sagt Stecher der APA. "Wir haben gute Trainer in den eigenen Reihen, die das Schiff führen können."
Der frühere deutsche Bundestrainer Werner Schuster, ein Österreicher, sei ein Thema gewesen, sagte Stecher. Der in Tiroler lebende Schuster, nun als Coach Gregor Schlierenzauer unterstützt, ziehe aber eine Lösung mit dem Skigymnasium Stams vor.
Den Felder-Nachfolger will Stecher möglichst bald präsentieren. "Es soll kein Schnellschuss sein, ein bisschen Zeit brauche ich noch", betont der frühere Kombinations-Olympiasieger. Der Kreis der Kandidaten ist überschaubar. Der neue Cheftrainer könnte aus anderen Trainingsgruppen aufrücken oder aus dem Bereich der Stützpunkte kommen.
Stefan Kraft bekommt nach Heinz Kuttin neuerlich einen neuen Cheftrainer. Mit seinem Coach und Manager Patrick Murnig hat er die weiteren Ziele bereits abgesteckt. Der Tiroler hat Kraft seit dessen 17. Lebensjahr unter seinen Fittichen. "Er kennt mich in- und auswendig, er hält mich immer wieder mit beiden Füßen auf dem Boden. Da ist es egal, wenn ein Trainerwechsel ist, weil wir unseren Plan haben und uns immer wieder neu sortieren. Das ist sehr wichtig", hatte Kraft schon vor dem Bekanntwerden der Entscheidung Felders anlässlich der Übernahme der Weltcup-Trophäe betont.