Nach dem am Dienstag verkündeten Aus von Heinz Kuttin als Cheftrainer der ÖSV-Skispringer spricht der nunmehrige Ex-Coach über die Gründe für seinen Rücktritt.
"Wenn man in einer Negativspirale ist, dann kommt man nicht mehr raus, und deshalb ist gut, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen", erklärt der Kärntner nach der Saisonanalyse mit Teamführung und Betreuern in Innsbruck.
Es seien viele Punkte zusammengekommen, meint Kuttin. "So, wie diese Saison verlaufen ist, war es natürlich extrem schwer. Wir haben uns ziemlich gleich vorbereitet wie vergangenes Jahr, haben um einige Punkte erweitert und hintennach stellt sich halt heraus, dass einige Dinge nicht der richtige Weg waren", sagt der 47-Jährige.
Dann sei noch "viel Öffentliches" dazugekommen. Da habe er sich die Frage gestellt, ob er das noch machen wolle, ob er dem Druck standhalten, in dieser Situation noch klar arbeiten und bei der Sache bleiben könne. "Das waren die Gründe, warum ich gesagt habe, meine Zukunft wird anders ausschauen", betont Kuttin in einem ÖSV-Interview.
Kuttin: "Sind nicht auseinandergebrochen"
Seine vierjährige Tätigkeit sei eine irrsinnig schöne Zeit gewesen, sagt Kuttin. Mit einer Einschränkung: "Wenn man die letzten zwei Monate weglöschen könnte, wäre es schön."
Er habe mit dem großen Team aber auch sehr schöne Erfolg feiern dürfen. Positiv sei auch in dieser schwierigen Saison die Erkenntnis gewesen, dass jeder Athlet und jeder Mitarbeiter in schönen und weniger schönen Zeiten sachlich und trotzdem menschlich geblieben sei. "Wir sind nicht auseinandergebrochen, obwohl es emotional irrsinnig schwer war, weil wir natürlich nicht zufrieden sind, weil wir oft den letzten Schritt nicht gemacht haben."
Das Highlight sei der Doppel-Weltmeistertitel von Stefan Kraft 2017 gewesen, erklärt Kuttin. Dieser Erfolg werde bis 2019 nachwirken. "Denn wir haben bei der WM in Innsbruck und Seefeld jeweils fünf Starter. Das ist das Erbe, das ich meinem Nachfolger mitgebe, das war für mich der Höhepunkt", stellt Kuttin fest.
Kuttin lässt Zukunft offen
Nun sei es für das Team wichtig, wieder "mit frohem Mut" an die Sache heranzugehen. "Ich wünsche jedem Betreuer und jedem Athleten das Beste."
Er selbst wolle nun zunächst regenerieren und einen freien Kopf bekommen und dann über seine Zukunft entscheiden, stellt Kuttin fest. "Ich möchte etwas machen, wo ich sehe, da ist volles Feuer. Ob das etwas im Skisprungsport oder in Kärnten ist oder etwas Anderes, das wird man sehen."