Was für ein Auftakt für Österreichs Skispringerinnen in die Weltcup-Saison 2022/23! Beim ersten Springen in Wisla landen mit Sara Marita Kramer und Eva Pinkelnig gleich zwei ÖSV-Athletinnen am Podest.
Das Duo muss nur der Norwegerin Silje Opseth den Vortritt lassen, die ihren zweiten Weltcupsieg feiert. Gesamt-Titelverteidigerin Kramer belegt 7,3 Punkte dahinter Platz zwei, Pinkelnig komplettiert das Podest (-8,4).
Die übrigen ÖSV-Frauen schaffen es nicht in die Top 10: Chiara Kreuzer wird Zwölfte, Hannah Wiegele sammelt als 22. erstmals Weltcup-Punkte und Jaqueline Seifriedsberger wird 23.
Die im Training und der Qualifikation starken Sloweninnen können nicht mithalten, Nika Kriznar und Ema Klinec kommen nicht über Rang sieben und acht hinaus. Sie landen damit direkt hinter Sara Takanashi (JPN).
Die dreifache Gesamtweltcup-Siegerin Maren Lundby wird bei ihrem Comeback nach eineinhalb Jahren Pause 16.
Kramer: "Ich hatte nicht allzu viele Erwartungen"
"Ich bin sehr zufrieden. Ich habe nicht allzu viele Erwartungen gehabt, es ist noch nicht ganz so automatisiert und so einfach", gestand Kramer nach 121,5 und 125 Metern im ORF-Gespräch.
Der 21-jährigen Salzburgerin war es im Training noch nicht so gut gelaufen, doch mit dem Wettkampf erfolgte wie schon öfters bei ihr die Steigerung. "Ich weiß, dass es noch nicht ganz das Toplevel ist, aber für die Jahreszeit ist es gut."
Auch Pinkelnig, die sich laut ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer seit Wochen in guter Form befindet, freute sich über den gelungenen Auftakt. "Ich habe das Gefühl, ich kann mit Fehlern noch weit springen. Es wackelt ein bisserl im Anlauf, es ist nicht so schnell, was auch immer - ich zieh mein Ding durch", meinte die 34-jährige Vorarlbergerin strahlend. "Wir haben uns einen coolen Grundsprung erarbeitet. Ich bin gut drauf und genieße es."
Der ÖSV-Cheftrainer hätte nicht mit einem derart guten Resultat gerechnet. "Es war ein sehr starker Start. Das ganze Team hat super gearbeitet in den letzten Wochen. Es ist nicht selbstverständlich, die Konkurrenz ist sehr stark. Sara und Eva haben sich heute sensationell präsentiert. Und auch mannschaftlich können wir sehr zufrieden sein", konstatierte Rodlauer.
Schwierige, gar nicht winterliche Bedingungen
Bei alles andere als winterlichen Bedingungen wurde der Saison-Auftakt in Polen auf Matten absolviert. Die Weltcupsaison beginnt dieses Jahr früher, um der bevorstehenden Fußball-WM auszuweichen.
Bei schwierigen Bedingungen nicht nur wegen des Bewerbs auf der Matte wurde der Probedurchgang gestrichen. Die Spur musste vor dem Bewerb wegen zu warmer Temperaturen abgedeckt werden, die gesamte Konkurrenz ging bei Regen und Rückenwind und vor komplett grüner Kulisse in Szene.
Österreich bot als Mannschaft dennoch eine gute Leistung. "Wir haben einen sehr guten Tag gehabt, das gibt uns sehr viel Selbstvertrauen", meinte Kramer und Pinkelnig freute es auch: "Wir können im Nationencup ein Wörterl mitreden."
Das stimmt, denn Österreich liegt nach dem ersten Bewerb nur sieben Zähler hinter Leader Norwegen (186 Punkte). Dabei sind die angeschlagenen Daniela Iraschko-Stolz und Lisa Eder noch gar nicht mit dabei.
Die Männer gehen um 16.00 Uhr am gleichen Schauplatz in ihren ersten Bewerb.