Obwohl Stefan Kraft wie im ersten Bewerb von Lillehammer nicht um den Sieg mitspringt, baut der Salzburger am Dienstagabend seinen Vorsprung im Gesamtweltcup weiter aus.
Beim zweiten Einzelspringen der Raw-Air-Tour muss sich Kraft zwar mit dem 17. Rang begnügen, sein erster Verfolger im Rennen um die große Kristallkugel, der Deutsche Karl Geiger, landet jedoch auf dem 19. Platz. Damit wächst der Vorsprung des 26-Jährigen nach 27 von 29 Weltcup-Bewerben auf 140 Punkte an.
Mit Philipp Aschenwald reiht sich als Sechster nur ein Österreicher in den Top-10 ein. Zweitbester ÖSV-Adler wird Michael Hayböck auf Rang 16, während Gregor Schlierenzauer unmittelbar hinter Stefan Kraft den 18. Platz einnimmt. Daniel Huber (31.), Clemens Aigner (36.) und Stefan Huber (47.) verpassen indes den Sprung in den zweiten Durchgang.
Aschenwald: "Immer besseres Gefühl gefunden"
Der Pole Kamil Stoch (131,5/139,5 m) hatte bei starken Sprüngen auch das an diesem Abend nötige Windglück und feierte seinen dritten Saisonsieg im Skisprung-Weltcup. Er triumphierte 5,3 Punkte vor dem Slowenen Ziga Jelar (132/137), der erstmals auf dem Podest stand. Mit seinem insgesamt 36. Erfolg schloss der 32-Jährige zum Finnen Janne Ahonen auf und ist die Nummer vier der Bestenliste.
Bestplatzierter Österreicher im zweiten Lillehammer-Bewerb war der Philipp Aschenwald als Sechster (128/136). Der 24-Jährige verbesserte sich im Finale vom zwölften Rang. "Ich bin sehr zufrieden, ich habe hier ein immer besseres Gefühl gefunden", freute sich Aschenwald. "Lässig, dass meine Sprünge jetzt wieder besser funktionieren, die Lockerheit ist wieder da."
Schlierenzauer: "Das ist mühsam"
Während der Tiroler im Aufwind war, haderte Gregor Schlierenzauer mit den Bedingungen. Am Schauplatz seines 53. und bisher letzten Sieges (6.12.2014) landete der 30-Jährige unmittelbar hinter Michael Hayböck (16.) und Kraft mit 126 und 129 m an der 18. Stelle. "Ich habe die technischen Sachen gut umgesetzt, aber wenn man nicht das nötige Glück hat, ist man chancenlos", erklärte der Tiroler. "Das ist mühsam, da trainiert man den ganzen Sommer, ..."
Kraft landete bei 121,5 und 133 m, bei ihm war aber im ersten Durchgang nicht nur der Wind schuld an der geringen Weite. "Die Sprünge waren brav, etwas spät am Tisch, der letzte Zacken zum Risiko hat gefehlt. Das gelingt nicht jeden Tag", sagte der Pongauer, ärgerte sich aber doch. "Das muss ich mir noch anschauen. Das kann passieren, soll aber nicht."
Geiger: "Ich bin echt ziemlich bedient"
In der Gesamtwertung baute er den Vorsprung um weitere vier Punkte auf Geiger aus. "Das ist das einzige Positive, das ich mitnehmen kann", sagte Kraft vor der Weiterreise Richtung Norden nach Trondheim. "Ich mag die Schanze dort, körperlich fühle ich mich sehr gut", betonte der Gewinner der Raw-Air-Premiere 2017. Diesmal ist er nach fünf von zehn Bewerben mit 31,9 Punkten Rückstand auf den führenden Stoch Siebenter.
Geiger ärgerte sich nach dem zweiten 19. Platz in Serie. "Ich bin echt ziemlich bedient, schon die ganze Raw-Air. Aber so ist es halt manchmal im Skispringen. Das nervt mich ziemlich", sagte der 27-jährige Oberstdorfer.