Erster Podestplatz für die ÖSV-Skispringer in der neuen Saison!
Manuel Fettner belegt beim zweiten Springen in Ruka (FIN) den dritten Platz hinter Sieger Severin Freund (GER) und Daniel Andre Tande (NOR). Für den 31-Jährigen ist es erst der zweite Stockerlplatz seiner Karriere.
Stefan Kraft, zur Halbzeit Zweiter, fällt auf Rang vier zurück. Andreas Kofler wird vor Gesamtweltcupsieger Peter Prevc Sechster, Michael Hayböck belegt Rang zehn.
Domen Prevc, Sieger vom Vortag, muss sich mit Rang 13 begnügen.
"Habe wieder Vertrauen und Freunde gefunden"
Doppel-Staatsmeister Fettner gelang es, seine gute Form von der Matte auch auf Schnee auszuspielen. Nach guten Trainingsleistungen wurde er am Freitag beim Saisonauftakt Vierter, 24 Stunden später gelang der Sprung auf das Stockerl. "Es war ein richtig cooler Tag. Ich konnte mich im zweiten Durchgang steigern, obwohl ich mir zuerst gedacht habe, 'das war zäh'", sagte Fettner im ORF nach Sprüngen auf 136 und 133,5 Meter.
Im Gegensatz zum Vortag verbesserte sich der Routinier im Finale um einen Platz und ist auch in der Gesamtwertung Dritter hinter Freund und Vortagssieger Domen Prevc (SLO). Dabei hatte sich Fettner im Sommer vermehrt seinem Management-Studium gewidmet und "das Skispringen auf die wesentlichen Sachen reduziert", wie er vor dem Auftakt sagte.
Fettner und auch der sechstplatzierte Andreas Kofler (133/134,5 m) bewiesen ihre Steigerung erneut im Wettkampf. "Ich komme immer besser rein. Ich habe wieder Vertrauen und Freunde gefunden und die Freude gibt Kraft", betonte der Ex-Tourneesieger. Im vergangenen Winter hatte er keinen einzigen Top-Ten-Platz geschafft, in Ruka, wo er schon zweimal gewonnen hatte (2010, 2011) gelang es ihm nun zweimal (8./6.).
Das Selbstvertrauen wächst
Stefan Kraft als Vierter (140,5/128,5 m/1,5 Punkte hinter Fettner) und Michael Hayböck (127,5/134) als Zehnter erreichten ebenfalls Top-Ten-Plätze. Das Team-Abschneiden stellte ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin durchaus zufrieden. "Der Podestplatz von Fettner ist eine tolle Sache. Schön, dass es schon bei der ersten Station geklappt hat", meinte der Kärntner. "Das Selbstvertrauen der Athleten wächst."
Podestplätze hatte man nach den Trainingsleistungen auch dem ÖSV-Top-Duo Kraft und Hayböck zugetraut. Doch keiner der beiden schaffte zwei starke Sprünge. "Der zweite Versuch war leider wieder nichts", sagte Kraft, der bei schwierigen und wechselnden Windbedingungen auch nicht das Glück auf seiner Seite hatte.
Sein Zimmerkollege meinte, er habe sich beim verpatzten ersten Sprung am Freitag einen Fehler eingehandelt. "Den rauszukriegen fällt im Wettkampf schwer", erklärte der Oberösterreicher. Er verbesserte sich immerhin im Finale neuerlich deutlich, diesmal vom 15. Platz.
Freund im Aufwind
Der Bayer Freund war im ersten Durchgang bei starkem Aufwind bei 146 m gelandet und bis auf einen Meter an den Schanzenrekord des rekonvaleszenten Gregor Schlierenzauer herangekommen. Dass es wenige Monate nach einer Hüftoperation schon mit den Plätzen zwei und eins klappte, überraschte auch den 28-Jährigen selbst.
"Ich kann es gar nicht glauben. Ich mag die Schanze hier sehr, da springe ich wirklich gut", meinte Weltmeister Freund. Er sei aber nicht sicher, ob sein Niveau tatsächlich schon so hoch sei. "Das werden die nächsten Wochen zeigen."
Die am Vortag dominierenden Brüder Domen und Peter Prevc (1. bzw. 3. nach Sturz) mussten sich am Samstag mit den Rängen 13 bzw. sieben begnügen. Maciej Kot, der Dominator des Sommer-GP wurde Achter (am Vortag Fünfter), dafür schaffte der Franzose Vincent Descombes-Sevoie als Fünfter sein bisher bestes Weltcup-Resultat.