Skispringer Andreas Kofler verkündet sein Karriereende

Mit 34 Jahren ist Schluss! Andreas Kofler verkündet im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien seinen Rücktritt vom aktiven Skisprung-Sport.

"Es ist für mich ein wichtiger Tag. Ein schwieriger Tag, aber auch ein schöner Tag für mich. Heute stehe ich da, um einen ersten Schritt auf meinem Lebensweg zu machen", so der Tiroler. "Der Abschied vom Skispringen fällt mir natürlich schwer. Aber es wird Zeit für neue Wege. Es war eine Zeit mit vielen Höhen und Tiefen."

Kofler gewann in seiner Karriere zwölf Einzelspringen im Weltcup. Sein größter Einzel-Erfolg war der Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee 2009/10.

Bei Olympischen Spielen gewann er zwei Mal Gold mit der Mannschaft und Silber auf der Großschanze (2006). Bei Weltmeisterschaften holte er drei Mal Gold mit der Mannschaft und 2011 Silber auf der Normalschanze.

Schwierige letzte Jahre

Die Saison 2017/18 musste Kofler wegen den Folgen einer Autoimmunerkrankung auslassen. Der Comeback-Versuch in der Saison 2018/19 misslang: Bei den einzigen beiden Weltcup-Chancen im Rahmen der Vierschanzentournee scheiterte Kofler in Innsbruck und Bischofshofen jeweils in der Qualifikation.

Seinen letzten der zwölf Einzel-Siege im Weltcup feierte Kofler 2012 in Engelberg. Mit der Mannschaft war er 2014 in Planica nochmals erfolgreich.

In Zukunft wird Kofler bei der Polizei im technischen Bereich tätig sein. Er wird aber auch im Bereich des Sportprogramms der Polizei aktiv sein: "Ich will mein Wissen und meine Erfahrungen weitergeben - nicht nur an die Skispringer."

Stimmen:

Andreas Kofler: "Ich möchte mich bei allen Wegbegleitern und Unterstützern bedanken. Im Lauf meiner Karriere haben mich viele Menschen geprägt, darunter auch Trainer und Sportkameraden, ohne die ich niemals so weit gekommen wäre. Ohne die Unterstützung des Verbandes, der Polizei und meiner Sponsoren wäre eine so lange, aktive Karriere im Spitzensport nicht denkbar gewesen. Ich blicke auf eine tolle Zeit zurück und habe beim Skispringen viele Freunde gewonnen und Erfolge gefeiert. Ich bin sehr dankbar, dass ich das alles erleben durfte. Den größten Anteil an meiner Karriere haben natürlich meine Familie, meine Freunde, mein Management und meine Frau Mirjam, die mich immer unterstützten. Aktuell verbringe ich viel Zeit mit meiner Tochter und blicke erstmals nach so vielen Jahren in eine noch offene Zukunft."

ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder: "Andi hat großartige Ergebnisse bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften geliefert und war dabei immer ein fleißiger, vorbildlicher Sportler. Er hat sich im Vorjahr, nach einer Erkrankung, die nicht einfach zu bewältigen war, in den Spitzensport zurückgekämpft, auch wenn es am Ende leider nicht mehr für ganz oben und für die Teilnahme bei der Heim-Weltmeisterschaft in Seefeld gereicht hat. Das hat mir persönlich für ihn sehr Leid getan. Er kann aber auf jeden Fall mit Stolz auf seine lange Karriere zurückblicken."

Mario Stecher: "Ich gratuliere Andreas zu seiner großartigen Karriere. Er war in allen Jahren stets ein Vorzeigeprofi und ist bis heute ein Vorbild für unseren Nachwuchs. Nicht umsonst war Andi viele Jahre einer unserer absoluten Sympathieträger. Ich wünsche ihm für die Zukunft nur das Beste."