Für Österreichs Skisprung-Ass Stefan Kraft geht das Sommertraining wieder los - zu Beginn jedoch eingeschränkt, da er sich die große Zehe beim Training mit dem Einsatzkommando Cobra stark geprellt hat.
"Gott sei Dank ist nicht mehr passiert, aber das Sprungtraining muss vorerst warten", erklärt der 29-Jährige gegenüber den "Salzburger Nachrichten".
Diesmal möchte der Salzburger im Sommer allerdings eine Veränderung vornehmen: "In den vergangenen Jahren hat der Sommer eigentlich immer sensationell begonnen - bis im September oder Oktober ein sportliches Tef kam. Das möchte ich heuer verhindern." Im Training soll mit kürzeren Ski und einem engeren Anzug gesprungen werden.
In der kommenden Weltcup-Saison soll erstmals nach 19 Jahren auch wieder in den USA ein Springen ausgetragen werden.
Die für den 11. und 12. Februar 2023 angesetzten Springen sind zwar noch nicht sicher, Kraft freut sich jedoch schon auf die Bewerbe in Übersee: "Das Skispringen auch geografisch auf breitere Beine zu stellen, finde ich cool. Ich war schon einmal dort, 2012 bei einem Kontinentalcup-Bewerb, und es hat mir gut gefallen. Ich persönlich habe auch kein Problem mit den langen Reisen, da bin ich offenbar jetlagresistent."
Keine Vorfreude auf Hybrid-Modell
Los geht es aber erst einmal Anfang November (5. und 6.) im polnischen Wisla, wo eine Hybrid-Variante geplant ist: Es wird zwar in einer Eisspur losgefahren, gelandet wird jedoch auf einer Matte. "Das begeistert mich nicht so sehr", gesteht der zweifache Gesamtweltcup-Sieger.
"Man muss wissen, dass diese Eisspuren nur bis zehn, maximal fünfzehn Grad Außentemperatur ausreichend gekühlt werden können. Sollte Anfang November die Sonne scheinen, bremst der Anlauf zu stark", erklärt er.
Dass nur ein solcher Bewerb geplant ist und der Rest auf Schnee stattfinden soll, ist für den Skiflugweltrekord-Halter nicht nachvollziehbar: "Das sind im Grunde zwei verschiedene Sportarten."
Positiv sieht er jedoch das geplante Skifliegen der Frauen: "Ich denke, die Zeit ist jetzt reif." Für den Anfang hält er ein begrenztes Teilnehmerfeld von 20 Springerinnen für sinnvoll. "Es braucht ein sehr stabiles System, sonst ist die Gefahr einfach zu groß."
Kraft will zu Olympischen Spielen 2026
Skeptisch ist Kraft in Bezug auf eine andere Messmethode, künftig sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch eine Lasertechnik vermessen werden: "Die neue Messmethode an sich ist ja zu befürworten. Jedoch wird es darauf ankommen, ob die Athleten von ein und derselben Person vermessen werden oder ob es wieder vier, fünf unterschiedliche Personen machen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit für Schummeleien natürlich größer."
Wie lange der 29-Jährige dem Skisprung-Zirkus noch erhalten bleibt, ist offen. Die WM in Planica (21. Februar bis 5. März) ist nur das kurzfristige Ziel ("Ich freue mich sehr!"), langfrisitg steht die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2026 auf dem Programm.
"Das ist zumindest der Plan. Mailand/Cortina wären meine ersten Spiele auf europäischem Boden. Ich wäre dann 32 Jahre, also noch im besten Skisprung-Alter, wenn ich bis dahin gesund bleibe."