Alexander Stöckl, Cheftrainer Norwegens Skisprung-Team der Männer, dürfte offenbar das Vertrauen seiner Athleten verloren haben.
Wie das norwegische "Dagbladet" berichtet, wendeten sich die Skispringer Norwegens A-Teams mit einem Brief an das Skisprung-Komitee, in welchem sie unter anderem Stöckls Menschenführung kritisierten.
"Wir können bestätigen, dass wir Athleten nach der Skiflug-WM gemeinsam einen Brief an das Skisprung-Komitee geschickt haben", erklärt Johann Andre Forfang der Zeitung.
"Hier geht es nicht um Ergebnisse. Es geht darum, dass wir der Meinung sind, dass dies nicht bis zum Frühjahr warten kann, da wir eine neue Mannschaft für die Saison zusammenstellen wollen", führt Forfang fort.
Auch Continental-Cup-Team beschwert sich
Besonders pikant: Neben dem A-Team verfasste auch Norwegens B-Team, das vorwiegend im Continental Cup im Einsatz ist, einen Beschwerdebrief - abgesprochen hatte man sich unter den Gruppen jedoch nicht, wie auch Forfang bestätigt.
Mittlerweile hat sich auch Stöckl selbst zu der aktuellen Situation geäußert, gegenüber "NRK" eklärt der österreichische Trainer: "Es ist mir wichtig, die Sache zu klären. Gerade wenn die Athleten auf Tour sind, ist es für mich wichtig herauszufinden, was wirklich los ist. Deshalb muss ich mich mit den Athleten zusammensetzen, um darüber zu sprechen."
Stöckl denkt nicht an Rücktritt
Zuletzt legte Stöckl eine Weltcup-Pause ein, sowohl in Willingen als auch in Lake Placid war er nicht mit dabei. "Es war geplant, dass ich nicht nach Willingen fahre, aber vor den USA haben wir gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Also dachten wir, es sei das Beste, wenn sie mit dem Trainerteam gehen können, das sie (in Willingen) hatten. So blieb ich zu Hause, um zu versuchen, die Situation zu klären und die Athleten nicht zu stören", sagt Stöckl.
Trotz der aktuellen Turbulenzen habe Stöckl jedoch nicht geplant, seinen Posten zu räumen: "Die Lösung für mich ist, dass wir weitermachen können. Mehr möchte ich vorerst nicht sagen."
Alexander Stöckl ist seit 2011 Cheftrainer der norwegischen Skispringer. Seitdem verrichtete der 50-jährige Tiroler durchaus erfolgreiche Arbeit, formte Gesamtweltcupsieger, Weltmeister und Olympiasieger, in der aktuellen Saison wollte es bei den Norwegern bislang jedoch noch nicht wirklich laufen. Erst vor zwei Wochen gelang in Willingen durch Johann Andre Forfang der erste Saisonsieg.