Die Raw-Air-Serie der Skisprung-Männer in Norwegen ist beim Comeback nach dem Abbruch 2020 und der Corona-Zwangspause im Vorjahr kürzer als gewohnt.
Da die Schanze in Trondheim umgebaut und in Vikersund anschließend um WM-Medaillen geflogen wird, stehen ab Mittwoch in Lillehammer und Oslo nur drei Bewerbe auf dem Programm.
Für die Frauen sind es vier, das bringt mit sich, dass deren Preisgeld mit 80.000 Euro über jenem der männlichen Kollegen von 60.000 liegt.
Kramer: "Der Weltcup ist mein Ziel und ein Traum"
Mit Sara Marita Kramer und Stefan Kraft dürfen sich zwei ÖSV-Asse gute Chancen auf einen fetten Anteil davon ausrechnen. Kramer blieb zuletzt in Hinzenbach bei ihrer Rückkehr nach dem corona-bedingt verpassten Olympischen Spielen zwar sieglos, zeigte sich auf der ungeliebten Kleinschanze in Oberösterreich mit den Rängen fünf und zwei aber schon wieder sehr gut in Schuss.
Auf den Großschanzen in Lillehammer und Oslo wird noch viel eher mit der sechsfachen Saisonsiegerin zu rechnen sein. "Auf Norwegen freue ich mich so richtig", bekräftigte Kramer vor ihrem ersten Raw-Air-Antreten und ihrem Debüt am Holmenkollen.
Die 20-Jährige hat freilich auch ihre klare Weltcupführung zu verteidigen, zumal das Saisonfinale in Russland ausfällt. "Rechnen tue ich nicht, aber der Weltcup ist natürlich mein Ziel und ein Traum."
Kraft muss mit Gegenwehr rechnen
Kraft kennt beide Schanzen bestens und hat die Raw Air 2017 bereits einmal gewonnen. Diesmal tritt er mit gestärktem Selbstvertrauen an, denn der Salzburger war vergangenes Wochenende in Lahti einmal siegreich und außerdem Dritter.
"Lillehammer und Oslo sind zwei richtig lässige Schanzen", betonte der Ex-Weltmeister, der mit heftiger Gegenwehr der ebenfalls in Hochform befindlichen Ryoyu Kobayashi, Halvor Egner Granerud und Karl Geiger rechnen muss.
Nicht startberechtigt sind aufgrund des Ukraine-Krieges Athletinnen und Athleten aus Russland und Weißrussland. Das entschied der norwegische Skiverband am Dienstag. Beste Russin im Weltcup ist derzeit Alexandra Kustova als 18., bei den Männern ist Evgeni Klimov 31.