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Kraft: "Der letzte Sprung war eine richtige Bombe"

Der Tournee-Leader knüpfte mit dem Sieg in der Qualifikation nahtlos an das Vorjahr an. Jan Hörl und Daniel Tschofenig haderten noch etwas.

Kraft: Foto: © GEPA

Stefan Kraft geht nicht nur mit der Tournee-Führung, sondern auch dem Qualifikationssieg in das große Finale der Vierschanzentournee in Bischofshofen.

Der letzte österreichische Tournee-Sieger setzte sich mit einem Sprung auf 142 Meter deutlich von seinen Teamkollegen Daniel Tschofenig (4. Platz/-9,1 Punkte) und Jan Hörl (6./-9,6) ab und sammelte nochmal kräftig Selbstvertrauen. Der Quali-Bericht >>>

Mit seinem Vorjahressieg auf der Naturschanze scheint Kraft den "Bischofshofen-Code" geknackt zu haben.

"Das glaube ich auch. Ich hatte gehofft, dass es so ähnlich weitergehen kann. Die Learnings vom letzten Jahr habe ich mir heute Vormittag angeschaut und nahtlos anschließen können", sagte der 31-Jährige nach der Qualifikation.

Ein Eierlikör verleiht Flügel

Bereits im Training fühlte sich der ÖSV-Adler pudelwohl, segelte dort auf 135,5 bzw. 140,5 Meter.

Kraft freute sich, nachdem es auch in der Qualifikation rund lief. "Es ist komplett cool, weil es drei komplett unterschiedliche Sprünge waren. Im ersten zu spät und brav, im zweiten recht aggressiv, der dritte sehr normal - und alles geht. Das ist sehr schön."

Er fügte strahlend an: "Der letzte war schon eine richtige Bombe. Nicht zu spät, nicht zu früh, nicht zu viel, der hat genau gepasst und war richtig schön."

Scheint so, als hätte ihm der Eierlikör seiner Frau, mit dem er als Belohnung für seinen Erfolg am Vortag in Innsbruck mit den Teamkollegen angestoßen hatte, Flügel verliehen. Kraft grinste verschmitzt: "Zum Glück habe ich noch einen."

Noch "extrem viel Potenzial" bei Tschofenig

Bei Daniel Tschofenig lief es in der Qualifikation nach zwei schwierigen Trainingssprüngen schon besser.

"Das Training war echt schlecht", übte der Kärntner Selbstkritik. "Ich habe mir mit der Schanze schwergetan, die Kante kein einziges Mal getroffen, dann etwas über das Fliegen gerichtet, was gut gelungen ist."

"Wenn ich das morgen verbinde, dann kann es wieder wie in Garmisch ausschauen."

Daniel Tschofenig

Der Quali-Sprung sei das genaue Gegenteil gewesen. Der 22-Jährige ortete "extrem viel Potenzial" für den Dreikönigstag. "Wenn ich das morgen verbinde, dann kann es wieder wie in Garmisch ausschauen."

Druck verspüre er vor dem letzten Bewerb keinen. "Ich muss einfach gut springen", betonte der Garmisch-Sieger. "Wenn ich nicht gut springe, werde ich es morgen auch nicht gewinnen."

"Einfach bei mir bleiben, meine Sprünge durchziehen, dann kann ich es morgen genießen", lautete sein Motto. "Und wenn es nicht reichen sollte, werde ich es mit demjenigen genießen, der gewinnen wird. Dann werden wir trotzdem ausgehen und groß feiern."

Hörl: "Wenigstens kann ich einmal vorlegen"

Tschofenigs Zimmerkollege Jan Hörl haderte etwas mit seiner Qualifikation. Im zweiten Training war der 26-Jährige noch der beste Athlet.

"Ich bin wenigstens einmal derjenige, der vorlegen kann."

Jan Hörl

"Mir ist der Tisch etwas ausgegangen, der war etwas zu kurz", hatte der Tournee-Zweite trotzdem gut lachen. "Ich habe einfach ins Leere getreten, dann komme ich nicht ganz über die Welle und bremse."

Trotzdem hätte er sich für den Finaltag gut positioniert und wisse, was er zu tun habe. "Ich bin wenigstens einmal derjenige, der vorlegen kann", meinte Hörl.

Die Qualifikationen in Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck hatte er gewonnen, verfehlte dann allerdings den Sieg im Bewerb. Ist es daher ein gutes Omen, nicht das Quali-Triple vollbracht zu haben? "Gutes Omen - ich bin in Innsbruck dann auch Zweiter geworden", winkte er ab.

Er probiere einfach sein Bestes zu geben, für den Tournee-Sieg müsse viel zusammenpassen. Das spannendste Tournee-Finale aller Zeiten - noch nie war der Punkte-Abstand vor Bischofshofen zwischen dem Ersten und Dritten geringer als 1,3 Punkte - sehnte er sehnsüchtig herbei.

Hörl: "Wenn es unter drei Österreichern so eng ist, ist das mega. Wir machen eine super Tournee, jeder hat gute Fähigkeiten, gute Stärken. Daher wird es sehr spannend, es wird ein cooler Fight. Einen werden wir durchbringen."



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