Mit 30 Jahren gelingt Stefan Kraft beim Abschlussspringen der Vierschanzentournee sein erster Triumph auf seiner Heimatschanze in Bischofshofen.
Sein 36. Weltcupsieg ist erst der zweite auf heimischem Boden, 2020 siegte er in Bad Mitterndorf am Kulm.
Den Halbzeitführenden und Tournee-Gesamtsieger Ryoyu Kobayashi fängt er im zweiten Durchgang noch von der Tagesspitze ab und gewinnt hauchdünn um 1,3 Punkte vor dem Japaner. Kraft schnappt sich zudem hinter dem Sieger und dem Deutschen Andreas Wellinger den dritten Rang in der Tournee-Wertung.
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Kraft baut Gesamtweltcup-Führung weiter aus
"Unglaublich. Das da einmal schaffen, da gibt es nichts Schöneres. Daheim vor so vielen Freunden, vor so vielen Fans so geile Sprünge zu machen - ich bin unglaublich glücklich", zeigt sich der Schwarzacher gegenüber dem "ORF" euphorisch.
Seine Leistungen bei der Tournee bilanziert er mit den Worten "sehr gut". Auf den Gesamtsieg gefehlt habe es am Ende am Momentum. "Das war nicht ganz da, das ist mir jetzt relativ wurscht. Ich bin jetzt da ganz oben daheim. Das werde ich jetzt sehr genießen", lässt Kraft sich nicht die Laune verderben.
Kraft mit sechstem Weltcup-Sieg der Saison
In der laufenden Weltcup-Saison lief er bisher zur Höchstform auf, feierte bereits sechs Tagessiege und führt die Gesamtwertung mit 909 Punkten deutlich vor dem Zweiten Wellinger (695).
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Im Interview honoriert der Österreicher aber auch die Leistungen des Tournee-Siegers Kobayashi. "Er ist ein total netter Kerl, sein Sprungstil ist unglaublich. Dreimal das Ding zu gewinnen - Respekt, da kann man nur den Hut ziehen", verweist Kraft auf den dritten "goldenen Adler" Kobayashis.
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"Er war der Beste, das muss man neidlos anerkennen", zeigt sich auch der Gesamtzweite Wellinger als fairer Verlierer. 24,5 Punkte lagen am Ende zwischen den beiden Akteuren, Kraft folgte weitere acht Zähler dahinter.
Kobayashi war nie der Beste
Der Beste war Kobayashi am Ende bei keinem der vier Springen, schnappte sich aber durch Konstanz den Titel. Dass der Tournee-Triumphator keines der vier Springen gewann, war das letzte Mal 1998/99 (Janne Ahonen) der Fall. "Ich wollte natürlich gewinnen, aber ich bin sehr glücklich", überwiegt bei Kobayashi die Freude über den Gesamtsieg.
Jan Hörl (4.), Michael Hayböck (6.) und Clemens Aigner (8.) sorgen für ein gutes ÖSV-Gesamtergebnis bei der Tournee. Bergisel-Tagessieger Hörl zeigt sich über seinen Auftritt in Bischofshofen aber "ein bisschen enttäuscht".
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Die Paul-Außerleitner-Schanze stellte sich in der Vergangenheit bereits desöfteren als gutes Pflaster für den ÖSV dar. 25 Mal lachte von dort ein rot-weiß-roter Athlet vom höchsten Punkt des Stockerls.