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ÖSV-Adler: "Dass wir das nochmal so herbringen, ist abartig"

Österreichs Skispringer dominieren beim Tournee-Auftakt – und können es selbst fast nicht glauben. Das Märchen soll nun aber natürlich weitergeschrieben werden.

ÖSV-Adler: Foto: © GEPA

Was für ein Auftakt für die ÖSV-Adler bei der 73. Vierschanzentournee!

Österreichs Springer bejubeln einen Dreifachsieg: Stefan Kraft triumphiert in Oberstdorf vor Jan Hörl und Daniel Tschofenig (hier nachlesen>>>).

Tschofenig, der mit einem Satz auf 140,5 Meter noch von Rang sieben aufs Stockerl sprang, strahlte mit den Flutlichtern um die Wette: "Der Dreifachsieg ist absolut genial", jubelte der 22-Jährige am "ORF"-Mikrofon.

Stefan Kraft stieß ins selbe Euphorie-Horn: "Ein Dreifachsieg beim Tourneestart, ich das erste Mal heuer ganz oben. Das ist richtig geil", so jener Mann, der das Auftaktspringen der Tournee auch schon 2016 für sich entscheiden konnte.

Die Form kommt zur rechten Zeit

Nach einem soliden, aber nicht überragenden Saisonauftakt, kommt "Krafti" also genau zur rechten Zeit in Galaform. Er sei jetzt an einem Punkt angekommen, wo er weiß, was er tun müsse. "Ich hoffe, dass der (Punkt, Anm.) erhalten bleibt", so Kraft.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Da kann man auch schnell mit den Gedanken in Richtung Gesamtsieg kommen. Nicht so Kraft. "Das ist mir grad wurscht. Es ist gerade so eine geile Stimmung hier", wollte er lieber den Feiermoment genießen.

Dabei ist es zwischen ihm und der Schanze in Oberstdorf keine astreine Liebesbeziehung. "Im Sommer springe ich immer so einen Blödsinn da", erklärte der 31-Jährige. Aber dann komme eben der Mythos Vierschanzentournee dazu. "Ich stehe dann da oben und weiß, ich muss das jetzt durchziehen. Es war zweimal wirklich Harakiri, aber es ist zweimal voll aufgegangen", so der strahlende Sieger, der seine Teamkollegen Hörl und Tschofenig auf die Plätze zwei und drei verwies.

Letzterer konnte es nach dem Bewerb noch gar nicht so recht glauben. "Allein nach dem Fünffachsieg in der Quali, dass wir es heute noch einmal so herbringen, ist abartig", meint er mit einem staunenden, aber überglücklichen Gesichtsausdruck.

Tschofenig entdeckt neue Seiten an sich

Tschofenig wusste auch, dass diese starke Leistung nicht allein an ihnen als Athleten liegt. "Wir machen echt viele Sachen richtig. Danke an das ganze Team – Trainer, Betreuer, das Serviceteam, alle miteinander. Grandiose Arbeit. Ich hoffe, wir können das jetzt so hochhalten", so der Dritte.

Dass er nicht, wie schon zuletzt, noch weiter oben stand, lag an seinem ersten Sprung, der nicht wie gewünscht glückte. Das Nervenkostüm spielte da (noch) nicht ganz mit. "Im ersten war ich wirklich sehr nervös, das kenne ich so eigentlich gar nicht von mir", so der 22-Jährige.

Die Situation, im ersten Durchgang als Letzter oben zu stehen, war neu für ihn, daran musste er sich erst gewöhnen – das gelang zum Glück rasch. Im zweiten Durchgang "war die ganze Nervosität weg", so Tschofenig, der damit einen rot-weiß-roten Traumauftakt abrunden konnte.

"Es ist ein Märchen, das haben wir uns erträumt", meinte auch der Zweitplatzierte Hörl. Die ÖSV-Adler haben es gleich nach dem ersten Bewerb in der eigenen Hand, dieses bis zum Ende zu schreiben.

Gesamtwertung nach 1/4 von Springen>>>


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