Für die Skispringer steht mit der Vierschanzen-Tournee (ab 29.12.) der erste Saisonhöhepunkt auf dem Programm.
Stefan Kraft ist als Sieger von 2014/15 einer der heimischen Helden der Vierschanzen-Tournee. Doch nach den bisherigen Saisonresultaten ist er bei der kommenden 67. Auflage nur Außenseiter.
ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder sieht Kraft, aber auch Daniel Huber und Michael Hayböck durchaus in Schlagweite zu den Besten. "Wenn sie ihre besten Sprünge zeigen können, dann traue ich ihnen Spitzenplätze zu."
Felder: "Bei Kraft fehlt nicht viel"
Doppel-Weltmeister Kraft ist einmal mehr das Aushängeschild des ÖSV-Teams, auch wenn es in den Wettkämpfen für ihn bisher nicht nach Wunsch geklappt hat. Nach nur drei Top-Ten-Platzierungen (5./8./10.) ist er 13. der Weltcup-Gesamtwertung. Sein Potenzial vermochte der Salzburger bisher nur im Weltcup-Training und der -Qualifikation zu zeigen.
"Bei Stefan fehlt nicht viel, wenn er Kleinigkeiten in den Griff bekommt, dann ist er vorne dabei", erklärt Felder gegenüber der APA. Kraft habe jedenfalls "Feuer in den Augen" für die Tournee. "Wenn er Lunte riecht, dann ist er reif für ganz vorne."
Kraft sieht sich "auf dem aufsteigenden Ast"
Kraft selbst sieht sich "auf dem aufsteigenden Ast". Im Wettkampf habe noch die letzte Lockerheit gefehlt, in Quali-Bewerben habe er aber gesehen, dass er bei den Besten dabei sei. "Da sind mir Sprünge ausgekommen, wo es richtig weit ging. Das sollte ich in den Wettkampf rüberbringen."
Oberstdorf, wo der 25-Jährige bereits zwei Siege gefeiert hat, kommt da als Auftakt gerade recht. "Ich freue mich richtig auf die Tournee", erklärt der Skiflug-Weltrekordler. "In Oberstdorf beginnt wieder alles bei Null."
Huber als "Draufgänger"
Huber und Kraft kennen einander aus der Jugendzeit, sie waren Zimmerkollegen in Stams. Danach haben sich die Wege getrennt, nach einem Kreuzbandriss absolvierte Huber erst 2017/18 seine erste komplette Weltcup-Saison. Felder hält viel von dem 25-jährigen "Draufgänger". Noch fehle in gewissen Situationen etwas Routine, doch das Potenzial sei groß.
Hayböck hatte sich angesichts seines Rückstands schon nach der zweiten Station zum Einzeltraining zurückgezogen. Doch in Engelberg ließ er zuletzt als früherer Sieger (2016) Aufwärtstendenz erkennen und war einmal Zehnter.
Sein Zimmerkollege Kraft ist nicht nur der bisher letzte Tournee-Gesamtsieger des ÖSV (insgesamt 16 Erfolge), sondern er hat auch den bisher letzten Tagessieg auf einer der vier Schanzen eingeflogen. Seit Oberstdorf 2016 sind Österreicher bei der Traditionsveranstaltung leer ausgegangen.