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"Kobayashi ist eine brutale Macht"

Skisprung-Zirkus zieht den Helm vor Kobayashi. Doch auch Kraft ist happy.

Foto: © GEPA

Als dritter Springer nach Sven Hannawald und Kamil Stoch kann Ryoyu Kobayashi nach seinem Triumph am Bergisel in Innsbruck den Grand Slam der Skispringer schaffen. Der Gesamtsieg ist ihm vor dem Finale in Bischofshofen am Sonntag (17 Uhr) praktisch sicher.

45,5 Punkte führt der Japaner bei der 67. Auflage vor dem Deutschen Markus Eisenbichler.  "Er kann sich nicht vorstellen, dass ihn jemand aufhält", übersetzte der Dolmetscher im ORF-Fernsehen die Aussagen des nun siebenfachen Saisonsiegers.

Markus Eisenbichler (129/123,5 m) als sein schärfster Rivale büßte als 13. mehr als 43 Punkte ein und liegt schon 45,5 Zähler zurück. "Kobayashi ist eine brutale Macht und ich habe etwas geschwächelt", sagte der Bayer.

Kraft bescherte sich 50 Tage vor dem WM-Großschanzenbewerb an gleicher Stelle, bei dem er als Titelverteidiger einen Fixplatz hat, ein wichtiges Erfolgserlebnis.

Sein zweiter Podestplatz des Winters (nach Rang drei in Oberstdorf) bringt dem 25-Jährigen viel Selbstvertrauen. Der zweite Rang mit 129,5 und 130,5 Metern weckte zudem Erinnerungen an die von ihm gewonnene Tournee 2015, als er auf dem Bergisel ebenfalls auf dem Ehrenplatz gelandet war.

Kraft freut sich über Stockerlplatz

Diesmal ist Kraft in der Gesamtwertung aus dem Rennen, nach dem Aus im ersten Durchgang in Garmisch hat er nur fünf Sprünge in der Wertung. "In Garmisch hat es leider nicht funktioniert, aber hier war es sehr einfach, es hat viel Spaß gemacht", meinte der Pongauer erfreut. "Daheim auf dem Stockerl zu stehen, ist etwas ganz Besonderes." Kobayashi war freilich eine Klasse für sich und gewann mit 12,8 Punkten Vorsprung vor Kraft und 24,3 Zähler auf den Norweger Andreas Stjernen, den Tournee-Dritten.

Pech hatte hingegen Daniel Huber, der als Zehnter weiterhin der beste Österreicherin der Gesamtwertung (+89,1 Punkte) ist. Der 26-Jährige erwischte im Finale eine Phase mit wenig Aufwind, die Anlaufverlängerung kostete ihn 8,6 Punkte und nur 121 m nach zuvor 127 warfen ihn vom neunten auf den 14. Platz zurück.

"Das ärgert mich brutal", sagte Huber im ORF-Interview, "Fünf Minuten war kein Wind und gerade da bin ich drangekommen. Aber die Richtung stimmt, wir kommen der Spitze immer näher."

Auch andere Österreicher wurden durch die heimische Kulisse offenbar beflügelt. Lokalmatador Manuel Fettner (121,5/122,5), als Lucky Loser ins Finale gekommen, zeigte seinen bisher besten Sprung und verbesserte sich von der 24. an die 16. Stelle. Weltcup-Debütant Jan Hörl schaffte es als 29. und einer von sechs Österreichern in die Punkteränge.

ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder verfolgte zufrieden die Vorstellungen seiner besten Springer. Kraft sei nach Garmisch sogar etwas lockerer geworden, sagte der Tiroler. "Stefan ist es voll aufgegangen. Aber für Kobayashi reicht es halt momentan nicht ganz."

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