Starker Auftakt der ÖSV-Adler bei der Vierschanzen-Tournee!
Stefan Kraft gewinnt am Samstagabend mit der Bestweite von 138,5 Metern die Qualifikation für den ersten Bewerb in Oberstdorf (Sonntag, 16:30 Uhr) mit 0,2 Punkten vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi und dem Polen Plotr Zyla (-2,6 Punkte).
"Nach den zwei verkorksten Trainingssprüngen war ich selbst überrascht", grinst der Salzburger im ORF-Interview. Im K.o.-Duell bekommt es Kraft mit dem Franzosen Jonathan Learoyd zu tun.
Zweitbester Österreicher war Daniel Huber als Fünfter (149,3), Michael Hayböck wurde 20. (136,8). Auch Markus Schiffner, Philipp Aschenwald sowie Manuel Fettner und damit alle Österreicher lösten ihr Ticket für den Bewerb am Sonntag.
Die wichtigsten K.o.-Duelle:
Kraft - Jonathan Leroyd (FRA)
Huber - Peter Prevc (SLO)
Aschenwald - Yukiya Sato (JPN)
Schiffner - Andreas Wellinger (GER)
Fettner - Constantin Schmid (GER)
Hayböck - Stefan Hula (POL)
Stoch - Kilian Peier (GER)
R. Kobayashi - Mackenzie Boyd-Clowes (CAN)
Zyla - Johann Andre Forfang (NOR)
"Das tut gut", erklärte Kraft, der die ersten zwei Trainingssprünge völlig verpatzt hatte (41., 47.), nach der mit 5.000 Euro belohnten Wiederholung des Quali-Sieges von Ruka. "Es ist etwas überraschend gekommen nach den ersten zwei Sprüngen", gab er zu, "das hat sich ganz anders angefühlt, so macht das viel mehr Spaß." Auf diesen Sprung wolle er aufbauen, sagte der Doppel-Weltmeister von 2017. "Ich versuche das am Sonntag wieder zu machen".
Kraft sieht sich nicht als Favorit
Trotz seiner zwei Oberstdorf-Siege (2014 und 2016) sieht sich der 25-Jährige aber nicht in der Rolle eines Favoriten für die erste Konkurrenz der 67. Auflage (Sonntag, 16.30 Uhr/live ORF eins). Der Grat sei doch noch ein wenig schmal, merkte Kraft an, der in dieser Saison im Wettkampf noch nicht seine besten Sprünge gezeigt hatte. Selbstvertrauen und Sicherheit seien aber am Samstag größer geworden. "Dieser Sprung zeigt mir, dass ich mitmischen kann, aber ich bleibe schon auf dem Boden."
Huber freute sich nach dem 133,5-m-Flug über seine Fortschritte. "Ich konnte mich von Sprung zu Sprung steigern, das hat richtig viel Spaß gemacht. Die erste Nervosität ist abgefallen, jetzt liegt der Fokus auf Sonntag", erklärte der Weltcup-Dritte von Engelberg. Das Team sei näher an die Spitze herangerückt. "Wir haben alle einen guten Job gemacht, das macht Freude auf mehr."
Michael Hayböck hat es in seinen bisher fünf Saison-Bewerben erst einmal in die Punkteränge geschafft (Zehnter in Engelberg), doch auf einer seiner Lieblingsschanzen zeigte der Oberösterreicher Aufwärtstendenz. Nach den Plätzen elf und zwei im Training wurde er in der Qualifikation 20. (131 m).
Hayböck: "War doch sehr nervös"
"In der Quali war es nicht ganz das, was ich mir schon zugetraut hätte. Obwohl ich schon lange dabei bin, war ich doch sehr nervös", sagte Hayböck, der in Oberstdorf zweimal Zweiter (2014, 2015) und einmal Dritter war (2016). Die Trainingsleistung wolle er auch im Wettkampf zeigen. "Ich fühle mich hier sehr wohl, das ist sicher eine gute Schanze für mich, um wieder in den Wettkampfrhythmus reinzukommen."
Auch Manuel Fettner (37.), Philipp Aschenwald (39.) und Markus Schiffner (41.) sind im ersten Durchgang im K.o.-System am Sonntag dabei.
Cheftrainer Andreas Felder war nach dem guten Abschneiden seiner besten Springer erleichtert. "Gottseidank hat es sich so entwickelt", meinte der Tiroler. "Mich freut's, weil es dort hinzeigt, wo wir in Engelberg schon waren. Dass wir auf dem Weg nach oben sind." Im Training habe man aber gesehen, dass noch leichte Unsicherheit vorhanden sei.
Für Stefan Kraft sei der starke Sprung in der Qualifikation sehr wichtig gewesen, betonte Felder. "Ich hoffe, dass er es in den Wettkampf rüberbringt."