Olympiasieger Alessandro Hämmerle hat sich bei der WM im Engadin in einer dramatischen Entscheidung Bronze im Snowboard-Cross gesichert.
Der Vorarlberger behauptet sich am Freitag im Vierer-Finale vor Titelverteidiger Jakob Dusek, nachdem er sich mit seinem Teamkollegen in der letzten Kurve in Führung liegend einen harten Positionskampf geliefert hatte. Profiteure des rot-weiß-roten Duells sind der siegreiche Kanadier Eliot Grondin und Loan Bozzolo (FRA).
Für Hämmerle ist es die zweite WM-Medaille nach Silber 2021. Der 31-Jährige erhöht die ÖSV-Medaillenausbeute bei den Titelkämpfen in der Schweiz auf vier Stück, eine Goldene steht noch aus.
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Hämmerle: "Ich habe das Gold schon gerochen"
Dusek und Hämmerle fuhren mit souveränen Auftritten im Gleichschritt bis ins Finale. In der Medaillenentscheidung sieht es bis kurz vor dem Ziel nach einem ÖSV-Doppeltriumph aus. In der letzten Kurve gerät das Duo aber aneinander.
Dusek gibt an, nicht bekommen zu haben, dass es sich bei dem Konkurrenten um Hämmerle gehandelt habe. Ein Zuruf Hämmerles bleibt ungehört. "Es ist unglaublich schade. Ich habe das Gold schon gerochen und geschrien, er dürfte mich nicht gehört haben", sagt der Vorarlberger Medaillengewinner im ORF-Interview.
Er ärgert sich über den unglücklichen Ausgang. "Es ist brutal bitter, dass wir uns durchreichen lassen. Es war Großes möglich. Ich habe Bronze, aber es tut mir extrem leid für Jakob. Es war alles aufgelegt gewesen, aber wir schenken es mehr oder weniger her. Es ist für uns beide schlecht", sagt Hämmerle und bezeichnet Bronze als lediglich kleine Genugtuung. "Es ist Jammern auf hohem Niveau. Aber es kotzt mich ein bisschen an."
Viertplatzierter Dusek bedient
Dusek macht seinem Teamkollegen keine Vorwürfe. "Das hat schon gepasst. Er hatte nicht viel Platz. Aber es ist so bitter, wir sind so stark gefahren, und dann schenken wir es so her, das tut extrem weh. Einen vierten Platz bei der WM mag keiner haben", sagt Dusek.
Elias Leitner war in der ersten K.o.-Runde ausgeschieden, Lukas Pachner und Julian Lüftner im Viertelfinale.
Im Frauenbewerb ist der ÖSV am Finaltag nach dem Quali-Out von Pia Zerkhold nicht mehr vertreten. Der Titel geht an die Italienerin Michela Moioli.
Am Samstag folgt noch der Mixed-Bewerb, im Weltcup geht es kommende Woche noch nach Kanada.