Die Endlos-Förder-Causa rund um die Nordische Ski-WM 2019 in Seefeld in Tirol - der Bund hatte Fördervoraussetzungen als nicht erfüllt erachtet - ist offenbar zu einem Ende bzw. einer abschließenden Vereinbarung gelangt.
Die im Raum gestandene Rückforderung von rund 8,8 Millionen Euro an ausbezahlten Subventionen war endgültig vom Tisch. Die seinerzeit ausgemachte Restzahlung von 864.000 Euro wird jedoch nicht fließen.
"Best-Case-Szenario"
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Ein Sprecher des Sportministeriums bestätigte der APA einen entsprechenden Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Freitagsausgabe). Generell könne man nunmehr von einem "Best Case-Szenario" für Seefeld sprechen, wurde angesichts der nunmehrigen Vereinbarung zwischen dem Bund, der Gemeinde Seefeld, der WM-Sportanlagengesellschaft und dem Tourismusverband betont, die noch unterfertigt werden muss.
Die Lösung hatte sich schon seit längerem abgezeichnet, der Bund bereits angekündigt, dass wegen der ursprünglichen "schwerwiegenden Verletzungen des Fördervertrages" jedenfalls keine weiteren Auszahlungen vorgenommen würden. Zuvor hatte es ein monatelanges Tauziehen zwischen Gemeinde, TVB und Bund um die Förderverträge gegeben.
Die Bundesseite zeigte sich mit der Vorgehensweise des TVB nicht einverstanden, weil der Verband seinen Anteil zur Mitfinanzierung der WM in Form eines Darlehens statt eines Zuschusses geleistet hatte und dies nicht den Förderbedingungen entsprach.
Seefeld auch durch WM wirtschaftlich angeschlagen
Zwischendurch gewährte der TVB Seefeld - nachdem sich auch das Land in die Causa eingeschaltet hatte - aber nachträglich einen WM-Zuschuss von 2,5 Millionen Euro. Zuvor hatte der Verband bei einer Vollversammlung im Dezember die notwendigen Weichen für eine Neuaufstellung der Verträge gestellt.
Seefeld, eine an sich wohlhabende Tourismusgemeinde nahe Innsbruck, laboriert seit längerem an finanziellen Problemen, zu denen offenbar die Weltmeisterschaften wesentlich beigetragen hatten.
Der Landesrechnungshof sah in einem Prüfbericht Ende vergangenen Jahres in Sachen WM keine nachvollziehbaren Kosten-und Finanzierungsziele. Auch mangelhaftes Controlling und eine nicht-realistische Projektplanung im Zuge der Sportgroßveranstaltung wurden beanstandet.