Knalleffekt im ÖSV: Karl Schmidhofer legt das Präsidenten-Amt zurück. Ein persönlicher Schicksalsschlag hat den 59-Jährigen zu diesem Schritt bewogen.
"Mein Sohn (35) ist durch einen Schlaganfall unerwartet aus seinem bisherigen Leben herausgerissen worden", erklärt der Steirer seinen Schritt. "Da ist man als Vater in Sorge, wie sich das entwickelt und wie man das unterstützen kann."
Schmidhofer wurde im Juni zum Nachfolger von Langzeit-Präsident Peter Schröcksnadel gewählt. "Ich hätte mir den Rücktritt nie vorstellen können, aber meine Hilfe in der Familie wird gebraucht. Ich werde jetzt alles dem unterordnen, damit ich meiner Familie helfen kann."
Vize-Präsidentin Roswitha Stadlober übernimmt die Aufgaben interimistisch. Alle weiteren Schritte werden bei einer ÖSV-Präsidiumssitzung in der kommenden Woche festgelegt. Das Tagesgeschäft wird von Generalsekretär Christian Scherer und dem bewährten Team fortgeführt.
Zwei Möglichkeiten für Nachfolge-Wahl
Er gehe davon aus, dass sich alle "ihrer Verantwortung bewusst" sind, eine "Frist" bis zur endgültigen Entscheidung über den oder die Nachfolgerin gebe es nicht, so Scherer.
Die Verantwortlichen hätten nun zwei Möglichkeiten: Entweder es gebe eine vorgezogene Neuwahl oder man warte bis zur regulären Länderkonferenz bzw. Jahreshauptversammlung im kommenden Juni.
Kompromiss-Kandidat im Wahlkampf
Schmidhofer war bei der Findung eines Nachfolgers von Schröcksnadel als Kompromiss-Kandidat hervorgangen.
Zuvor galten Renate Götschl und Michael Walchhofer als Kandidaten. Nachdem sich im Wahlschuss keine einstimmige Mehrheit abzeichnete, wurde Schmidhofer, damals noch Präsident des steirischen Verbands, als Kompromiss vorgeschlagen und letztlich am 19. Juni gewählt.