Der ÖSV bestellt Florian Liegl als neuen sportlichen Leiter im Skispringen und der Nordischen Kombination.
Der 41-jährige Tiroler folgt Mario Stecher nach, der kürzlich zum neuen ÖSV-Sportdirektor ernannt wurde. Stecher - eine logische, aber nicht die bequemste Wahl >>>
Der ehemalige Skispringer und aktuelle Cheftrainer der zweiten Trainingsgruppe wird mit dem Wechsel seines Vorgängers dessen bisherige Aufgaben im Nordischen Bereich übernehmen.
Seit 2007 im Verband
Liegl ist seit 2007 vorrangig als Trainer im ÖSV tätig. Zu Beginn zeichnete er sich als Co-Trainer bei den Skisprung-Frauen unter anderem für die Entwicklung von Daniela Iraschko-Stolz und Jacqueline Seifriedsberger verantwortlich.
Danach folgten mehrere Jahre als Gruppentrainer und Stützpunktleiter (in Innsbruck) bei den Skisprung-Männern. Unter Cheftrainer Andreas Felder war er zwischenzeitlich auch als Co-Trainer im Männer-Nationalteam im Einsatz (Saison 2018/19).
In seiner Zeit als Aktiver konnte Liegl mehrere Top-Platzierungen im Weltcup erringen, darunter acht Podestplätze und einen Weltcup-Sieg beim Skifliegen am Kulm im Februar 2003.
Liegl: "Wie ein erster Schultag"
"Ich bin sehr stolz, für mich ist es wie ein erster Schultag", sagt Liegl am Rande des Skifliegens in Planica im Interview mit dem ORF. "Ich weiß, dass das Erbe sehr groß ist. Die Trauben hängen sehr hoch. Ich bin zwar fast zwei Meter groß, aber es gibt schon einiges zu tun."
Er sei aber zuversichtlich, dass das gemeinsam gut zu meistern sein werde. Nun müsse er durch Analysen in allen Sparten in das System reinkommen. "Ich kenne das System an sich sehr gut, aber es bedarf Gesprächen und gemeinsamer Analysen, dass wir die Ziele richtig definieren und Ziele setzen können."
Noch am vergangenen Wochenende war Liegl als Continentalcup-Trainer unterwegs gewesen, im Laufe der Woche sei es dann konkreter geworden. "Heute ist sozusagen mein erster Arbeitstag."
Nun wolle er auf der Arbeit Stechers aufbauen. "Wir wollen weiter neue, junge Talente mit Feingefühl an die Spitze führen und dabei auch die Nachwuchsarbeit als unser Fundament noch mehr stärken und ausbauen."
Für die Aufgabe "prädestiniert"
Stecher bezeichnet seinen Nachfolger als absoluten Skisprung-Experten und Kenner der Szene.
"Durch seine vielseitige Erfahrung als Athlet und Trainer ist er für die neue Aufgabe prädestiniert. Er kennt die Strukturen im Verband in- und auswendig und hat über viele, viele Jahre wirklich mannschaftsdienlich gearbeitet. Er bringt alles mit, damit er das weiter erfolgreich in die Zukunft führt."
Stecher gibt an, mit Liegl eng in Kontakt zu bleiben. "Ich bin immer wieder zur Hilfe bereit und freue mich auf die gemeinsame Aufgabe."
Pinkelnig freut sich: "Flo wird das gut übernehmen"
Auch die noch in Planica verbliebene Eva Pinkelnig kommentiert die neue Personalie. "Sehr cool. Er tritt natürlich ein großes Erbe an. Man sieht es an den Erfolgen und am Teamgeist - da hat sich sehr, sehr viel weiterentwickelt. Der Flo wird das aber gut übernehmen."
Pinkelnig hatte am Donnerstag zum Abschluss des Frauen-Weltcups in Planica ihren sechsten Saisonsieg sowie ihren insgesamt 15. im Weltcup gefeiert. Damit zog die Vorarlbergerin mit der Salzburgerin Sara Marita Kramer gleich. Beide liegen nun einen Erfolg hinter Daniela Iraschko-Stolz, der ÖSV-Rekordweltcupsiegerin.