Karl Schmidhofer ist seit Samstag offiziell der neue Präsident des Österreichsichen Skiverbandes.
"Ich bin schon sehr stolz, so einem erfolgreichen Sportverband vorzustehen", sagt der steirische Unternehmer, der im Mai vom Wahlausschuss überraschend als Kompromisskandidat nominiert worden war, nachdem man sich nicht zwischen Michael Walchhofer und Renate Götschl entscheiden hatte können.
Er sei über die einstimmige Wahl besonders froh, so Schmidhofer. "Einstimmigkeit ist immer eine gute Starthilfe. Nach den ganzen Diskussionen fiebert man halt schon ein bissl hin zur Abstimmung", gesteht der 59-Jährige, der wie angekündigt sein ÖVP-Nationalratsmandat zurücklegen wird.
"Es war in besagter Nacht sofort klar, dass ein Unternehmen wie der ÖSV meine ganze Arbeitskraft brauchen wird", sagt Schmidhofer, der sich dank wirtschaftlich erfolgreicher Unternehmerjahre die ehrenamtliche Amtsführung im ÖSV "leisten kann". In Zukunft - also nach ihm - könne er sich gut bezahlte Manager angesichts der Größe und Bedeutung des Verbandes samt seinen erfolgreichen Kapitalgesellschaften aber schon vorstellen.
Schmidhofer: "Es braucht von mir derzeit keine Einflüsse"
Mit dem Zug wird Schmidhofer nun nach Innsbruck fahren und dort Montagfrüh seine Arbeit in Österreichs erfolgreichsten Sportverband aufnehmen. Dienstag folgt per Zoom ein virtuelles Treffen mit den Athletinnen und Athleten. "Alle werden meine Handynummer haben und können gerne anrufen, wenn sie ein Gespräch mit dem Chef wollen."
Er sehe den Verband aber sehr gut aufgestellt und die Planungen für den kommenden Olympia-Winter im Laufen. "Wir wollen bei Olympia sehr gut abschneiden, dafür werden wir Budget und Ressourcen zur Verfügung stellen, was wir nur können." Er wolle sich aber insgesamt derzeit wenig einmischen. "Wir sind gut aufgestellt. Es braucht von mir derzeit keine großen Kommentare und Einflüsse."
Nach der Saison werde man aber genau analysieren. Oberstes Ziel sei, weltweit die Nummer eins im Skisport zu bleiben. "Wenn sich dazu die Rückeroberung des Nationencups im Alpinski ausgeht, wäre das sehr schön.
Schmidhofer will ein Präsident für alle sein
Dass nach den in die Öffentlichkeit getragenen Streitereien während der umkämpften Präsidenten-Nachfolge nun wieder Harmonie herrscht, beweise, dass der ÖSV eine große Familie sei. "Natürlich ist es etwas rund gegangen. Ich bin froh, dass sich das alles in einer Zeit abgespielt hat, wo es sportlich nebensächlich war."
Die Sitzung in Villach habe die Einigkeit der Skifamilie aber wieder gestärkt, ist Schmidhofer überzeugt. "Ab jetzt wird aber gearbeitet und dann freue ich mich auf den Winter, wenn es endlich sportlich los geht", blickt der Steirer voraus.
Er werde ein Präsident sein, der alle Sportarten ausgleichend im Fokus hält, betont Schmidhofer. "Also auch etwa Grasski, Skibergsteigen, die Skispringerinnen. Alles wird meine Unterstützung haben."