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Schröcksnadel: "Diskussion schadet enorm!"

Der scheidende ÖSV-Boss ist ob des Wahlkampfs ziemlich unwirsch.

Schröcksnadel: Foto: © GEPA

Der Wunsch von Peter Schröcksnadel hat sich nicht erfüllt. In der Präsidentenfrage im Österreichischen Skiverband bei der Wahl des Nachfolgers des Langzeitchefs ist von einer harmonischen Lösung bisher keine Rede.

Mit Michael Walchhofer hofft ein ehemaliger Abfahrts-Weltmeister auf die Absegnung seiner Kandidatur durch die Landesverbände. Die ehemalige "Speed Queen" Renate Götschl soll indes den Segen von Schröcksnadel haben und macht sich ihrerseits Hoffnung auf den Posten.

Eine Entscheidung könnte im Wahlausschuss am Dienstag fallen, bis Ende Mai soll - wie in der Vergangenheit stets üblich - jedenfalls eine Einigung auf einen Kandidaten oder eine Kandidatin erfolgen.

Offiziell präsentiert werden soll der neue Präsident des ÖSV bei der Länderkonferenz am 19. Juni in Kärnten. Der 79-jährige Schröcksnadel - er tritt nach 31 Amtsjahren ab - sieht die Optik im Prozedere bereits schief hängen.

"Ich finde, dass die gesamte Diskussion dem Skiverband schadet, enorm schadet. Aus dem Ausland schaut man auf uns, was bei uns los ist. Auch Partner und Sponsoren schauen. Wenn es einen Verband gibt, der gespalten ist, das schadet der Zukunft des Verbandes. Das gefällt mir überhaupt nicht", sagte Schröcksnadel in einem Beitrag der ORF-Sendung "Sport am Sonntag".

Die Hoffnung auf Konsens

Der Tiroler sprach sich wieder für eine "Konsenslösung" aus. Wie diese dann ausschauen soll, blieb offen. "Sie müssen beide zusammenfinden in irgendeiner Form", meinte Schröcksnadel über die Kandidaten Walchhofer und Götschl. Er sei freilich ein Fan der Steirerin. "Sie kann das Amt sehr wohl."

"Ich habe nie vom Skiverband gelebt, der Skiverband hat von meinen Ideen gelebt!"

Gerüchte, wonach er aus dem Hintergrund weiter Einfluss ausüben wolle, wischte Schröcksnadel weg. Er habe schon vor einiger Zeit alle Funktionen in den Gesellschaften des ÖSV mit Wirkung 19. Juni zurückgelegt, hielt er fest.

"Mir zu unterstellen, ich will mich da drinnen halten - ich brauche das nicht. Ich habe nie vom Skiverband gelebt, der Skiverband hat von meinen Ideen gelebt."

Dass Götschl im Unterschied zu Walchhofer in Vorstellungsgesprächen mit Landesverbänden in so mancher Frage vage blieb, soll Landeschefs irritiert haben. Es scheint zwei Lager zu geben.

Tirol, Vorarlberg und Wien stehen laut Berichten aufseiten von Schröcksnadel und damit auch Götschl, die sich außerdem der Stimmen aus der Steiermark sicher sein kann. In einer Kampfabstimmung wäre dies die Mehrheit. Dazu soll es freilich nicht kommen.

Walchhofer verweist auf "nordische Sparte"

Der Salzburger Walchhofer ließ keine Zweifel aufkommen, dass er die Zukunft des Verbandes ohne Einflüsterer bestimmen will.

"Ich habe relativ früh und oft klar gemacht: der Präsident muss in den Gesellschaften die wirtschaftliche Verantwortung gemeinsam mit dem Generalsekretär haben. Sollte das nicht der Fall sein, stehe ich nicht zur Verfügung", merkte er im ORF an.

Der ÖSV - immerhin ein Verband mit einem Jahresbudget von mehr als 40 Millionen Euro - sei gut geführt worden. Es könne aber "die eine oder andere Schraube nachjustiert werden", so Walchhofer.

Der 46-Jährige hielt auch fest, dass er sich Götschl als Vizepräsidentin sehr gut vorstellen könnte, erwähnte aber auch die Nordische Sparte als "nicht unwesentlich".

Für Götschl ist dies aber offenbar kein Thema. Auf die Frage, ob sie sich auch als Vizepräsidentin sehe, meinte die 45-Jährige nur kurz: "Ich kandidiere als Präsidentin."

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