Die Europameisterschaft im Eisschnelllauf im russischen Kolomna wird für Vanessa Herzog endgültig zur absoluten Erfolgsstory.
Die 22-jährige Tirolerin darf im Massenstart mit der Bronze-Medaille ihr bereits drittes Edelmetall innerhalb von nur drei Tagen bejubeln. Zuvor konnte die Speedskaterin über 500 Meter Gold und über 1000 Meter Silber einfahren.
Die beiden Italienerinnen Francesca Lollobrigida und Francesca Bettrone belegen im Massenstart die ersten beiden Plätzen.
Massenstart-Medaille Riesen-Überraschung
"Das war eine alles überragende Europameisterschaft", freute sich Herzog in der Eisschnelllaufarena von Kolomna. Herzog hatte sich in dem spannenden Bewerb von Beginn weg an die Italienerinnen angehängt. "Sie haben ein sehr hohes Tempo angeschlagen. In den ersten Runden habe ich mir gedacht, wenn die so weitermachen, bin ich heute chancenlos", berichtete die 22-Jährige. Danach wurde das Tempo aber reduziert.
Brenzlig wurde es für Herzog in der letzten Kurve, als direkt vor ihr die Russin Viktorija Filjuschkina stürzte. "Ich konnte gerade noch ausweichen." Allerdings kostete es Herzog den Anschluss an die Italienerinnen, Herzog kam mit sieben Zehntel Verspätung auf Gold und Silber ins Ziel. Kein Grund für Herzog zu jammern. "Ich bin überglücklich, denn mit einer Medaille im Massenstart habe ich überhaupt nicht gerechnet", freute sie sich.
Kuriosum im Herren-Bewerb
Im Massenstartrennen der Herren mussten sich die Österreicher Armin Hager und Linus Heidegger mit den Rängen acht und 13 begnügen. Dieses Rennen zum Abschluss der Premieren-Europameisterschaften brachte aber ein ungewöhnliches Ende. Die Herren liefen eine Runde zu viel, weil der Rundenzähler zweimal nacheinander die gleiche Rundenzahl anzeigte. Das sagte der Niederländer Jan Blokhuijsen dem TV-Sender NOS. Er hatte die Arme hochgerissen, als er als Erster den Zielstrich überfuhr.
Die Jury hatte zunächst die Reihenfolge nach der vorletzten gelaufenen Runde als Endergebnis gewertet, nach der noch der Lette Haralds Silovs vorne lag. Aber alle Läufer waren weitergelaufen, auch Silovs. Daraufhin legte das Team der Niederlande Protest ein. Der Weltverbands-Verantwortliche Christian Breuer entschied am Ende "wegen menschlichen Fehlers" auf Wertung des Ergebnisses nach der zu viel gelaufenen Runde. Blokhuijsen ist damit erster Europameister in jener Disziplin, die im Februar erstmals auf dem Olympia-Programm steht.