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Die Eisschnellauf-Familie Herzog & ihr Kampf gegen Parkinson

Manager Thomas Herzog arbeitet mit Aktiv-Sport dagegen und will sich nichts anmerken lassen. Im Mittelpunkt steht der Sport.

Die Eisschnellauf-Familie Herzog & ihr Kampf gegen Parkinson Foto: © GEPA

Eisschnellläuferin Vanessa Herzog kämpft in Wettbewerben um Hundertstel und Podestplätze, abseits davon mit ihrem Ehemann und Manager Thomas Herzog gegen seine Parkinson-Erkrankung.

Vor bald fünf Jahren gingen die beiden mit dieser Diagnose an die Öffentlichkeit, da hatten er und sie mit ihm bereits mit dieser chronischen Erkrankung des Nervensystems zu leben gelernt bzw. sich damit so gut wie möglich zu arrangieren. So soll es in Richtung Olympische Spiele 2026 weitergehen.ill sich nichts anmerken lassen. Im Mittelpunkt steht der Sport.

Als der Neurologe jahrelang nach dem Ausbruch der Krankheit Thomas Herzog mit der Diagnose konfrontiert hat, habe der Mediziner seinen Augen nicht getraut. "Er hat gemeint, Herr Herzog, Sie gehen zu Fuß? Nach Ihrer bildlichen Befundung müssten Sie im Rollstuhl sein", erzählt Thomas Herzog im APA-Gespräch.

Im Rollstuhl ist Herzog freilich bis heute nicht, vielmehr bewegt er sich nicht zu selten auf Schlittschuhen - nicht ohne Stolz. "Die Krankheit wird Zitterkrankheit genannt und ich stehe mit millimeterdünnen Schienen auf einer Eisfläche, das mehrmals die Woche."

Der Sport als Heilmittel

Er versuche, sich mit Sport fit zu halten. Seine Ehefrau bestätigt: "Jeden Tag mindestens eine Stunde, das hilft ihm sehr viel mit seiner Krankheit, dass er fit bleibt und Muskeln hat und immer in Bewegung bleibt."

Sie beide würden sich sehr gut ergänzen, so Thomas Herzog - auch abseits des Sports. Ex-Weltmeisterin Vanessa Herzog: "Wir versuchen, wenn ein freier Tag ist, dass wir den ihm widmen, dass er runterkommen kann. Es gibt kleine eingespielte Handbewegungen, die ich für ihn mache - Ei aufschlagen, Brot schmieren, ganz einfache Sachen. Er macht das echt super."

Langstreckenflüge "eine Katastrophe"

Die Krankheit schreite laut der 29-Jährigen fort, "bei Thomas aber Gott sei Dank sehr, sehr langsam." Mühsam seien die Langstreckenflüge, solche nach Nordamerika und Asien für Trainingsaufenthalte und Wettkämpfe stehen oft auf dem Programm.

Thomas Herzog nennt sie "eine Katastrophe". Seiner um 26 Jahre jüngeren Frau ist bewusst, dass das für ihn "unglaublich schwierig" sei. "Aber er macht das so brav. Die ersten paar Tage mit Zeitverschiebung sind schwierig, er lässt es mich aber nicht merken. Er zieht es durch und weiß, es geht ohnehin bald wieder besser."

Im Zwiespalt

Ihr beider Leben drehe sich im Grunde zur Gänze um sie und ihren Sport, wie Vanessa Herzog betont. Ihm habe sein Neurologe allerdings gesagt, dass es sich in seinem Leben nicht um Sekunden oder Hundertstel drehen dürfe, sondern eigentlich um Wochen und Monate - weil die Erkrankung im Vordergrund stehen sollte.

"Weil Parkinson ist eine degenerative, progressive Erkrankung des Nervensystems." Thomas Herzog stellt aber seine Frau und ihren Sport voran. "Es gibt bei mir die Regel, dass ich in Vorbereitung und Wettkampf versuche, es mir nicht anmerken zu lassen."

Von seinem gesundheitlichen Status her stehe er aktuell nicht viel schlechter da als bei Erhalt der Diagnose - bei gleicher Medikamentendosierung, wie der mit seiner Frau in Ferlach in Kärnten wohnende Thomas Herzog erklärt.

"Wenn ich merke, dass meine Krankheit sich verschlechtert, ist das aber mit Vanessas Wettkampf eine toxische Kombination. Vanessa sagt dann, dass ich mich so schlecht fühle, weil sie so schlecht gefahren ist. Ich sage, dass sie so schlecht gefahren ist, weil ich mich so schlecht fühle. Das ist nicht einfach."


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