Vanessa Herzog holt bei der Eisschnelllauf-WM im bayerischen Inzell sensationell die Goldmedaille über die 500-Meter-Distanz.
Herzog setzt sich in ihrer eigenen Trainingshalle überraschend mit acht Hundertstel Vorsprung vor der japanischen Dominatorin Nao Kodaira in 37,12 Sekunden mit Bahnrekord durch. Dritte wird mit Konami Soga eine weitere Japanerin (37,60).
Der Weltmeistertitel ist umso überraschender, gewann die Japanerin Kodaira doch zuvor die letzten 37 Bewerbe in dieser Disziplin in Folge. Für Herzog bedeutet die Goldmedaille gleichzeitig das erste Edelmetall bei einer Weltmeisterschaft.
Die 23-jährige Tirolerin bestätigt damit ihre Über-Form: Erst Mitte Jänner holte Herzog bei der Eisschnelllauf-EM in Klobenstein im Vierkampf-Sprint die Goldmedaille.
Es ist die erste österreichische Goldmedaille bei einer Eisschnelllauf-Weltmeisterschaft seit Emese Hunyady im Jahr 1999. Herzog beendet damit eine fast 20 Jahre anhaltende Durststrecke und hat bereits am Samstag über 1.000 Meter eine weitere Medaillenchance.
Herzog: "Traum ist in Erfüllung gegangen"
"Es ist unglaublich, mir fehlen die Worte. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen", sagt Herzog in einem Statement. "Ich habe mich voll fokussiert auf den Wettkampf. Die letzten zwei Tage lang habe ich mein Handy ausgeschalten, damit ich mich voll auf den Sport konzentrieren konnte".
Die Tirolerin musste bis zum Ende zittern, Kodaira lief erst im letzten Duell: "Ich bin auf der Gegengeraden gesessen und wollte zuerst gar nicht auf die Anzeigentafel sehen. Danach habe ich die Startzeit von Nao erblickt und dachte mir, dass ist gut für mich. Sie kam dann gut in den Windschatten der Russin und ich dachte mir, dass könnte richtig eng werden. Bis die Zeit aufblitzte musste ich abwarten. Ich war mir überhaupt nicht sicher wie das ausgeht. Ich war die ganze Runde sehr nervös", erklärt die frischgebackene Weltmeisterin.