Der Auftakt in den Ski-Weltcup im Olympia-Winter bringt am Freitag für Österreichs Sportler einen frühen Paukenschlag.
In seinem ersten Freestyle-Weltcup für Österreich triumphiert der gebürtige Tscheche Matej Svancer im Big-Air-Bewerb in Chur und steht damit mit mehr als einem Bein im ÖSV-Aufgebot für die Spiele in Peking im Februar.
Lukas Müllauer sorgt als Siebenter dafür, dass sich überhaupt erstmals bei den Männern zwei ÖSV-Aktive in einem Finale platzieren können.
Die Schlagzeilen gehörten aber ganz klar dem Freeskier Svancer, der in einem großartigen Bewerb mit 99,00 Punkten auf eine absolute Top-Bewertung kommt. ÖSV-Coach Roman Kuss weist zwar darauf hin, dass man von solchen Scores nun nicht immer ausgehen kann. Doch andererseits zeige das Ergebnis aus der Schweiz die Stärken des 17-jährigen Shooting-Stars der Freestyle-Szene.
Kuss: "Matej zeichnet seine Coolness, sein Fokus und seine Zielstrebigkeit aus, auch sein Bewegungstalent, sein Körpergefühl und seine Körpersprache."
Im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur hob der Trainer auch hervor, dass Svancer neue Inputs im Training sehr schnell umsetzen könne. "Er tut sich leichter im Erlernen neuer Sachen, er arbeitet aber auch sehr hart dafür."
Die Schule soll dabei allerdings nicht vernachlässigt werden, die Matura im Skigymnasium Saalfelden wird Svancer plangemäß im Frühjahr 2023 ablegen. "Wir haben das mit seiner Mama abgeklärt, dass die schulische Ausbildung genauso wichtig ist", sagt Kuss.
Nun voll ins rot-weiß-rote Weltcup-Team integriert, sei das neben der Ausbildung für Svancer derzeit eine "toughe Zeit", wie Kuss meint. "Matej ist aber schon Profi genug, dass er sich der Schule widmet, wenn er einmal drei Stunden Pause vom Sport hat."
Für die zu erwartende steigende Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und vor allem der Medien näher zu Olympia hin, sieht Kuss Svancer gerüstet. "Er ist auch da eine coole Socke. Aber grundsätzlich überlegt er auch im Umgang mit Medien."
Der Junioren-Weltmeister im Big Air und im Slopestyle, der vor wenigen Tagen den mit 20.000 Euro dotierten Sporthilfe Jugendpreis gewinnen konnte, würde auch bei den China-Spielen noch als 17-Jähriger auftreten, erst am 26. März wird er 18 Jahre alt. Für die 5.000 Euro aus dem Jugendsportpreis findet der 17-Jährige durchaus Verwendung: "Es fließt definitiv alles in meine weitere Entwicklung im Freeski", erklärte der Ausnahme-Freestyler.
Weiter auf Weltcup-Ebene geht es für den gebürtigen Prager und seine Teamkollegen am 19./20. November in Neustift im Stubaital mit einer Slopestyle-Konkurrenz, der nächste und auch schon letzte Weltcup-Big-Air der Saison ist für 3./4. Dezember in Steamboat Springs angesetzt.