Sanktionen, keine Symbolstrafen fordert WADA-Chefermittler Richard McLaren für Russland in der Staatsdoping-Affäre.
Der mögliche Ausschluss der russischen Mannschaft von der Eröffnungs-oder Schlussfeier bei den Olympischen Winterspielen in PyeongChang sei "keine adäquate Strafe für eine Tat, die in der Vergangenheit verübt wurde", sagt der Kanadier in einem Interview mit "Spiegel online" (Sonntag).
Gleiches gelte, "falls man die russische Flagge oder die Nationalhymne in Südkorea verbietet", meint McLaren und fordert: "Man sollte die Verantwortlichen finden und sanktionieren."
"Sie leugnen, leugnen, leugnen"
Am Dienstag will das Internationale Olympische Komitee (IOC) in Lausanne die Konsequenzen aus dem russischen Dopingskandal ziehen, den McLaren in zwei Berichten für die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) aufgedeckt hat. Die Bandbreite möglicher Sanktionen reicht bis zu einem Komplett-Ausschluss von den Spielen.
Die WADA beharre auf dem Standpunkt, "dass die Russen zugeben müssen, was in meinen Berichten steht", betont McLaren. Russland bestreitet nach wie vor ein institutionelles Dopingsystem. Das habe McLaren aber nachgewiesen.
"Wladimir Putin hat behauptet, meine Berichte sollen für Unruhe sorgen im Vorfeld der russischen Präsidentschaftswahlen im März 2018", sagte McLaren. "Ich glaube, je öfter solche Anschuldigungen publik werden, desto mehr schadet es Russlands Glaubwürdigkeit. Mit solchen Aktionen legen sie die Grundlage für immer größere, immer härtere Sanktionen - denn sie leugnen, leugnen, leugnen."