Der italienische Außenminister Antonio Tajani hat sich am Dienstag gegen eine Bobbahn im Ausland als Ausweichoption für die Rodel-, Bob- und Skeletonbewerbe der Olympischen Spiele in Mailand/Cortina 2026 erklärt.
So urgiert der Minister die Renovierung der Bobbahn in Cesana bei Turin, die bei den Winterspielen 2006 genutzt wurde. Damit will die italienische Regierung vermeiden, dass die Bobwettbewerbe in Innsbruck-Igls oder im Schweizer St. Moritz ausgetragen werden.
"Ich werde demnächst die Bobbahn von Cesana besichtigen, weil ich glaube, dass es ein kolossaler Unsinn wäre, die Olympischen Spiele in Italien zu organisieren und die Bobrennen im Ausland auszutragen", erklärt Tajani laut Medienangaben.
Tajani: "Halte es für richtig, jeden Versuch zu unternehmen"
Die Region Piemont, zu der die Gemeinde Cesana gehört, sei bereit, die Instandhaltung der Bobbahn zu finanzieren. "Ich halte es für richtig, jeden Versuch zu unternehmen, damit alle Wettkämpfe in Italien ausgetragen werden. Dann wird natürlich das IOC entscheiden", so Tajani.
Die italienische Abgeordnetenkammer hatte Ende September die Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni verpflichtet, alternative Lösungen zum Bau einer Bobbahn in Cortina zu prüfen. Damit könnte das Projekt fallen gelassen werden, das von den italienischen Grünen und den Umweltschützern als zu kostspielig und umweltbelastend betrachtet wird. Die Grünen forderten die Regierung auf, die Verlegung der Austragung der Bobrennen nach Innsbruck zu prüfen.
Deutschlands Verband hat angekündigt, für eine Austragung von Olympia-Rennen 2026 definitiv nicht zur Verfügung zu stehen. Die Naturbahn in St. Moritz gilt ebenfalls nicht wirklich als Option. Im Gespräch ist noch die Olympia-Bahn von 1992 in La Plagne in Frankreich.