Österreichs Rodler haben sich am Sonntag mit einem mannschaftlich enorm starken Ergebnis beim Finale in Winterberg aus der Weltcup-Saison verabschiedet.
Weltmeister Jonas Müller, Nico Gleirscher und Wolfgang Kindl mussten sich auf den Plätzen zwei bis vier im Männer-Bewerb nur dem zuletzt überragenden Deutschen Max Langenhan geschlagen geben. In der Teamstaffel triumphiert Müller gemeinsam mit Vortagessiegerin Madeleine Egle sowie den Doppelsitzern Juri Gatt/Riccardo Schöpf.
Langenhan gewann sein sechtes Weltcup-Rennen in Serie. Mit einem Bahnrekord im zweiten Durchgang zog der 24-Jährige noch am zur Halbzeit führenden Kindl vorbei.
Der 34-jähriger Tiroler fiel nach einem kleinen Fehler hinter seine Teamkollegen Müller und Nico Gleirscher auf Platz vier zurück. Im Gesamtweltcup landet der Ex-Weltmeister als bester Österreicher ebenfalls auf Rang vier.
Südtiroler gewinnt erstmals Gesamtweltcup
Die Saisonwertung geht erstmals an den Südtiroler Dominik Fischnaller. Der 30-Jährige hielt als Tagesfünfter den einstigen deutschen Seriensieger Felix Loch, der nicht über Rang sieben hinauskam, auf Distanz. Fischnaller ist der erste italienische Gesamtweltcupsieger seit Armin Zöggeler 2010/11. Als bisher letzter Österreicher hatte Markus Kleinheinz 2003 zum Saisonende die Trophäe gestemmt.
Müller und Nico Gleirscher fuhren beim Finale mit zweit- und drittbester Laufzeit vom sechsten bzw. siebenten Zwischenrang nach vorne.
"Es ist ein sehr gelungener Abschluss", meint Müller. "Max fährt in einer eigenen Liga, das ist brutal." Bei der WM Ende Jänner in Oberhof hatte der Vorarlberger den deutschen Überflieger Langenhan allerdings niedergerungen.
Nico Gleirscher spricht von einem "versöhnlichen Abschluss einer Saison mit Höhen und Tiefen". Beim Weltcup-Auftakt Anfang Dezember in Innsbruck-Igls hatte der Tiroler einen ÖRV-Vierfachsieg angeführt. "Das Podest jetzt am Schluss tut der Seele gut." Sein Bruder, 2018-Olympiasieger David Gleirscher, fiel von Rang vier nach dem ersten Lauf noch auf Platz acht zurück.
Staffel überragt zum Abschluss
In der abschließenden Staffel siegen Egle, Müller und Gatt/Schöpf überlegen 0,559 Sekunden vor Deutschland. Die ÖRV-Athelten waren in allen drei Teilabschnitten schneller als ihre deutschen Kontrahenten, Dritte wurden die USA.
Durch die überzeugende Vorstellung schoben sich die Österreicher trotz zweier Ausfälle in Sigulda im Staffel-Weltcup noch hinter Deutschland und Lettland auf Endrang drei.
Am Ende brachte die Weltcup-Saison für Österreichs Rodler nicht weniger als 14 Siege und 37 Podestplätze. "Die Mannschaft hat hier in Winterberg noch einmal im Kollektiv voll abgeliefert", lobt ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler.
"Unterm Strich nehmen wir viele positive Aspekte mit, wissen aber auch, wo es Nachholbedarf gibt." Nächste Woche in Igls und Ende März in La Plagne folgen noch Materialtests, ehe nach Ostern der Trainingsbetrieb wieder voll aufgenommen wird.