Die österreichischen Rodler Thomas Steu und Lorenz Koller können am Wochenende in Innsbruck-Igls (Samstag, 1. DG 9:00, 2. DG 10:20 LIVE auf ORF Sport +) ihren ersten Gesamtsieg im Doppelsitzer-Weltcup fixieren.
Dieser würde gleichzeitig die deutsche Erfolgsserie seit dem Erfolg von Andreas und Wolfgang Linger vor neun Jahren beenden. Der Vorsprung der Oberhof-Sieger Steu/Koller auf die deutschen Titelverteidiger Toni Eggert/Sascha Benecken beträgt drei Rennen vor Schluss 96 Punkte, auch Tobias Wendl/Tobias Arlt haben noch Chancen.
"Im Rodelsport entscheiden Tausendstel Sekunden und damit buchstäblich Kleinigkeiten", meinte Steu vor dem Heimspiel mit einem regulären und einem Sprintrennen (Sonntag, 12:30 Uhr), die gleichzeitig auch die Generalprobe für die WM in Königssee sind.
"Müssen erst unsere Hausaufgaben lösen"
Steu betont: "Darum sollen lieber andere rechnen, wir konzentrieren uns voll auf unseren Job, versuchen die Materialabstimmung auf den Punkt zu bekommen, und blicken dann von Lauf zu Lauf."
Koller ergänzte: "Wir machen uns keinen Kopf über das danach, müssen erst unsere Hausaufgaben lösen und an beiden Tagen unsere bestmögliche Leistung abrufen. Zuletzt in Oberhof hatte das ÖRV-Duo hauchdünn vor Wendl/Arlt gewonnen.
Einsitzer in deutscher Hand
Bei den Einsitzern läuft es auf deutsche Gesamterfolge hinaus. Saisondominator Felix Loch kann in Innsbruck seinen bereits siebenten Weltcupgewinn sicherstellen.
Er führt überlegen 290 Zähler vor seinem Landsmann Johannes Ludwig. Als bester Österreicher rangierte der Oberhof-Zweite Jonas Müller 52 Punkte hinter dem drittplatzierten Südtiroler Dominik Fischnaller an der sechsten Stelle.
In der Frauenwertung ist Madeleine Egle nach ihrem zweiten Rang in Oberhof weit hinter den Deutschen Natalie Geisenberger und Julia Taubitz Dritte.
Dajana Eitberger (GER) und Tatjana Iwanowa (RUS) sind der Tirolerin aber knapp auf den Fersen. "Die Saison ist für mich bisher fantastisch gelaufen, den Erfolgslauf daheim fortzusetzen ist das große Ziel. Ich weiß, dass ich ganz vorne mitfahren kann, werde voll attackieren", versprach Egle.
"Unser Anspruch ganz vorne mitzumischen"
ÖRV-Cheftrainer Rene Friedl erwartet jedenfalls in allen Disziplinen "spannende, weil sehr knappe Entscheidungen."
Er hofft außerdem, dass das Wetter mitspielt und man faire und gleichbleibende Verhältnisse haben wird. Aufgrund der angespannten Corona-Lage ist man zum bereits zweiten Mal in dieser Saison auf der Heimbahn unterwegs.
Beim ersten Bewerb lief es hervorragend. "Wir haben beim Saisonauftakt in Igls zwei Siege und insgesamt fünf Podestplätze errungen. Es ist auch diesmal unser Anspruch ganz vorne mitzumischen", bekräftigte Friedl.