Österreichs Rodler geigen am Sonntag im Männer-Einsitzer-Bewerb in Innsbruck-Igls so richtig auf!
Bereits zur Halbzeit belegen die ÖRV-Asse die Plätze eins bis vier. Die Vierfach-Führung verteidigen sie auch im zweiten Lauf: Der strahlende Sieger heißt letztlich Nico Gleirscher, der seinen vierten Weltcup-Sieg feiert.
Dabei war der Sieger nach dem ersten Durchgang noch Zweiter. Mit einer starken Vorstellung im zweiten Lauf fängt er Halbzeit-Leader Jonas Müller noch ab, der letztlich Zweiter wird (+0,095 Sek.).
Kunststück von 2022 wiederholt
Rang drei geht an David Gleirscher. Wolfgang Kindl rundet als Vierter ein sensationelles Ergebnis aus österreichischer Sicht ab.
Die Österreicher wiederholen damit ihren Erfolg aus 2022, als man es ebenfalls schaffte, einen Vierfachsieg im Männer-Einsitzer einzufahren. Auch damals hieß der Sieger Nico Gleirscher.
Müller trauert Sieg nicht nach
"Mir geht es super, das war ein megageiler Lauf", sagt Nico Gleirscher nach seinem Triumph, den er mit einem lauten "Ja-Brüller" im Ziel kommentiert hatte. Er denkt dabei auch an seinen Bruder. "Das letzte Mal war David auf dem vierten Platz vor zwei Jahren, jetzt ist er am Podest. Cool, dass wir einen Vierfachsieg wiederholen haben können."
Der nach dem ersten Lauf führende Müller ist nicht enttäuscht, den Einser vor dem Namen verpasst zu haben. "Ich habe gewusst Nico wird im Rennen schnell sein."
Auch Olympiasieger David Gleirscher ist sehr froh, weil er erstmals in Igls in einem Nicht-Sprintrennen (gibt es seit dieser Saison nicht mehr) auf das Podest gefahren ist. "Ich war hier schon sieben Mal Vierter in einem normalen Rennen."
Dritter Vierfachsieg der ÖRV-Geschichte
Kindl trauert dem verpassten Top-3-Rang nicht nach: "Einer muss Vierter werden, ich habe das Podest schon gestern gehabt."
Er findet die Wiederholung des Vierfach-Triumphes umso schöner. "Das hat man schon vor zwei Jahren nicht gemeint, dass das möglich ist, jetzt haben wir es wiederholt."
ÖRV-Präsident Markus Prock spricht von einem "sensationellen Wochenende. Eine tolle Truppe, da müssen viele Puzzlesteine zusammenpassen. Der Vierfachsieg ist ein Wahnsinn, das dritte Mal in der Geschichte des Rodelverbands."
Die Deutschen rätseln über Österreichs Überlegenheit
Der Umbau des Eiskanals um insgesamt 30 Mio. Euro erfreut Prock, bis zur nächsten Saison ist dann auch der Auslauf verlängert und damit sicherer.
"Den Damenstart nach oben zu legen war ein sehr guter Schachzug. Jetzt ist es anspruchsvoller und man fährt um 10 km/h schneller. Wir freuen uns aufs nächste Jahr, dann wird die Bahn noch einmal um 200 m länger." Dies sei wegen Verletzungen im Bob und Skeleton im Auslauf aber auch nötig gewesen.
Die Deutschen sind hingegen alles andere als erfreut über die Überlegenheit der Österreicher. "Ich weiß nicht, warum sie so weit vorneweg sind. Das ist schon irgendwie ein bisschen auffällig", sagt etwa Max Langenhan. "Wir kriegen oben eine Tracht Prügel - und das in Österreich."