Nico Gleirscher bejubelt beim Rodel-Weltcup in Winterberg seinen ersten Podestplatz.
Der Tiroler muss sich am Sonntag im Sprint-Bewerb lediglich Olympia-Sieger Felix Loch und Europameister Semen Pavlichenko geschlagen geben. Wolfgang Kindl erreicht trotz eines Beinahe-Sturzes den guten fünften Platz. Armin Frauscher und David Gleirscher landen auf den Plätzen 13 und 14.
"Das Ganze ist nur schwer in Worte zu fassen, ich bin ein wenig sprachlos, aber überglücklich", ringt Gleirscher nach Fassung. "Das Format mit nur einem Lauf kommt mir sicher entgegen."
Birgit Platzer belegt im Damen-Rennen unmittelbar vor Madeleine Egle und Miriam Kastlunger als beste ÖRV-Starterin Rang 15. Deutschland feiert durch Natalie Geisenberger und Tatjana Hüfner (+0,348) einen Doppelsieg. Summer Britcher (USA/0,409) wird Dritte.
Im Sprint-Bewerb belegt Platzer Rang 11. Die US-Amerikanerinnen fahren dank Emily Sweeney und Britcher einen Doppelsieg ein.
Im Doppel-Sitzer ist Österreich nach dem "Salto nullo" am Samstag nicht im Sprint-Bewerb der besten 15 startberechtigt.
"Raunzen auf hohen Niveau"
Am Samstag sorgte David Gleirscher als Vierter für sein bisher überhaupt bestes Weltcup-Ergebnis. Der 23-jährige Stubaier hatte wie u.a. auch der Premierensieger Kevin Fischnaller (ITA) im ersten Lauf die Gunst der Stunde genutzt. Fischnaller gewann vor Olympiasieger Felix Loch (GER).
Der nach dem ersten Durchgang drittplatzierte Gleirscher und Armin Frauscher (4.) profitierten auch von den nachlassenden Verhältnissen auf der Bahn gegenüber der Topgruppe mit hohen Startnummern. Im zweiten Lauf wurde dies in einigen Fällen noch umgedreht, der Vorsprung Fischnallers aus dem ersten Lauf war aber groß genug, um den Angriff des deutschen Doppel-Olympiasiegers Loch abzuwehren. Dritter wurde der Russe Stepan Fedorov, 35 Tausendstel vor David Gleirscher.
Frauscher landete mit 0,2 Sekunden Rückstand auf Platz sieben, unmittelbar vor Doppel-Weltmeister Wolfgang Kindl (0,211). Mit Nico Gleirscher schaffte als 12. ein vierter ÖRV-Athlet die Qualifikation für den Sprintbewerb der besten 15 am Sonntag. Reinhard Egger (25.) muss hingegen zusehen.
David Gleirscher war ob des knapp verpassten Podests nicht richtig glücklich. "Ganz ist die Enttäuschung, so knapp das Podium verpasst zu haben nicht zu leugnen. Im zweiten Lauf waren ein paar Kleinigkeiten drinnen, der Start war nicht optimal, in der Kurve acht war ich zu spät dran - es wäre schon möglich gewesen, aber das ist Raunzen auf hohen Niveau", so Gleirscher. Nach dem Rückschlag in Igls nach einem Materialbruch habe er allerdings die "richtige Antwort" gefunden.
Doppel-Sitzer enttäuschen
Ähnliches wird auf der nächsten Station für die ÖRV-Doppelsitzer gelten, denn Winterberg war für die beiden Duos ein "Salto nullo".
Peter Penz/Georg Fischler waren im ersten Lauf ausgezeichnet unterwegs, kamen aber in Kurve 14 zu Sturz und danach nicht mehr ins Ziel. Und auch Thomas Steu/Lorenz Koller stürzten, kamen aber als 23. noch in den zweiten Durchgang.
Fischler sprach danach vom anhaltenden "Winterberg-Fluch": "Extrem schade, denn wir haben die beiden letzten Trainingsläufe voll getroffen und hatten heute ein sehr gutes Gefühl. Wir sind vom Start weg super reingekommen, waren sehr schnell unterwegs, aber leider Eingangs der Kurve 14 eine Spur zu früh dran. Ein Fehler, den ich auf meine Kappe nehmen muss."
Der Weltcuptross übersiedelt nun vom Hochsauerland nach Altenberg, wo am kommenden Wochenende (2./3.12.) die dritte Weltcupentscheidung auf dem Programm steht.