Verbotene Innovationen in der Formel 1
Lotus' Ground-Effect-Auto
Colin Chapman lässt 1977 mit einer genialen Idee aufhorchen: Das Lotus-Genie will den Ground-Effect nutzen, das auf der Unterseite des Autos einen Unterdruck erzeugt, der den Wagen auf die Straße presst. Um dies zu maximieren, sind am Lotus 78 Schürzen angebracht worden, die den Luftstrom am Unterboden versiegeln. Als Endergebnis hat man enormen Abtrieb erreicht, ohne zusätzlichen Luftwiderstand zu erzeugen. So sind keine großen Flügel notwendig gewesen, was auf den Geraden mehr Geschwindigkeit bedeutet hat.
Der Lotus 78 debütiert 1977 und holt mit dem Fahrer-Duo Mario Andretti/Gunnar Nilsson fünf Siege. Der Lotus hat in dem Jahr jedoch noch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen, Niki Lauda hat in dieser Saison seinen zweiten WM-Titel gefeiert. Im Jahr darauf wird Andretti mit dem Nachfolger-Wagen aber souverän Weltmeister.
Anfang der 1980er-Jahre wird nach einigen Unfällen und sogar Todesfällen Kritik an den Ground-Effect-Autos lauter. So laut, dass die FIA 1983 beschließt, flache Bodenplatten vorzuschreiben und so den Effekt zu eliminieren. Seit 2022 fährt die Formel 1 wieder mit einer Form des Ground-Effects.